Via Mühlhausen Thüringen zieht Bilanz

Halbzeit auf der B247

Sonntag
08.10.2023, 10:56 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Der Aus- und Neubau der Bundesstraße bis Mitte 2025 ist Teil eines Projekts, das 2021 vom Vorhabenträger, der Bund-Länder-Projektgesellschaft DEGES, an die Via Mühlhausen Thüringen vergeben wurde. Nun hat man Halbzeitbilanz gezogen...

Die B247 ist das deutschlandweit erste ÖPP-Projekt im Zuge einer Bundesstraße und zugleich eines der größten jemals in Nordthüringen realisierten Infrastrukturprojekte. Es umfasst den Bau von zwei bis vier neuen Fahrstreifen auf einem 22,2 Kilometer langen Abschnitt zwischen Mühlhausen und Bad Langensalza, einschließlich des Baus von:
  • zwei neuen Umgehungsstraßen um Mühlhausen/Höngeda und Großengottern/Schönstedt,
  • 31 Bauwerken, darunter 2 Brücken über die Unstrut und 5 Eisenbahnbrücken,
  • 8 Anschlussstellen und rund 6 km zusätzliche Landes- und Bundesstraßen zur Anbindung an die neue Trasse,
  • 10 Regenrückhaltebecken und 59 km Entwässerungsleitungen sowie umfangreiche Umweltschutz- und Landschaftsbaumaßnahmen.

Insgesamt müssen ca. 2 Millionen Kubikmeter Erdreich bewegt und bis zu 280.000 Tonnen Asphalt aufgebracht werden.

Im Rahmen des Projektes wurden bisher beachtliche Logistik- und Bauleistungen erbracht:
  • Mehr als 1 Million Kubikmeter Erdreich wurden bereits durch mehr als 60 schwere Bagger, Raupen und Walzen sowie 90 Lkw bewegt.
  • Die Gemeindeverbindungsstraße zwischen Höngeda und Bollstedt wurde komplett fertiggestellt und dem Verkehr übergeben.
  • Von den 31 im Rahmen des Projektes zu errichtenden Brückenbauwerken befinden sich bereits 24 im Bau. Nahezu fertiggestellt sind mit dem heutigen Tage 10 Brückenbauwerke, darunter auch die längste, neu zu errichtende Brücke, das Bauwerk 304 bei Reiser über die Unstrut. Hierfür wurden mehr als 20.000 Kubikmeter Beton verbaut.
  • Die Eisenbahnbrücke bei Reiser – die technisch anspruchsvollste der zu errichtenden Bahnbrücken – wurde am Morgen des 7.10.2023 mit einem im wahrsten Sinne des Wortes großen Kraftakt mittels eines sogenannten „Tausendfüßlers“ eingehoben. Dabei wird die komplett vorgefertigte Brücke per Radlader an die Widerlager transportiert und dort mittels Hydraulik eingehoben.
  • Die für den Erdbau erforderlichen geotechnischen Sondermaßnahmen, wie beispielsweise Vertikaldrainagen, sind bereits zu 80 Prozent abgeschlossen. Circa 15 Prozent der gesamten Entwässerungsleitungen sind bereits verlegt worden.


Im Rahmen der Presseveranstaltung verwies Pressesprecher Steffen Schütz auf die nicht unerheblichen Schwierigkeiten, vor denen das Projekt nach Auftragserteilung stand. Neben Lieferengpässen, bedingt durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und die Corona-Pandemie galt es vor allem, geotechnische Herausforderungen entlang des Überschwemmungsgebietes der Unstrut, zusätzlich vorgefundene Altablagerungen an der Ortsumfahrung Schönstedt und witterungsbedingte Schwierigkeiten zu meistern. Dennoch könne man mit Stolz vermelden, dass das Projekt hervorragend im Zeitplan liege. „Überall zwischen Bad Langensalza und Mühlhausen sehen die Menschen, dass sich etwas bewegt und es massiv vorangeht“, so Schütz.

Dass manche Dinge mitunter sogar schneller gehen als geplant, war am 7. Oktober in Reiser zu erleben. Hier wurde die dortige Eisenbahnbrücke einen Tag früher als ursprünglich geplant eingehoben.

Mit dem heutigen Meilenstein kann davon ausgegangen werden, dass das geplante Bauende Mitte 2025 eingehalten wird.