Grusel-Wanderung zur Ebersburg

Sagen, Geister und Dämonen

Sonnabend
07.10.2023, 08:30 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Kein Feenzauber und stille Wünsche - wenn der Verein für lebendiges Mittelalter Ende des Monats wieder zur Ebersburg lädt, will man den Leuten das Fürchten lehren. Man hat sich ordentlich ins Zeug gelegt, um eine schaurig schöne Grusel-Wanderung auf die Beine zu stellen…

Gruselwanderung zur Ebersburg (Foto: agl) Gruselwanderung zur Ebersburg (Foto: agl)


Im finstren Wald zu Füßen der alten Ebersburg warten Ende Oktober nicht der Feenkönig und sein Hofstaat auf stille Wanderer, sondern Geister, Dämonen und anderer Unbill aus der Harzer Sagenwelt. Für wohligen Schauer kurz vor Halloween will der Verein für lebendiges Mittelalter am 28. Oktober sorgen und hat sich dafür mächtig ins Zeug gelegt.

„Wir wurden immer wieder gefragt ob wir etwas wie die Feenwanderung nicht noch ein anderes Mal im Jahr machen können, aber das ist für unseren kleinen Verein gar nicht so einfach. Mit der Nachtwanderung Ende Oktober werden wir jetzt ein Experiment wagen, dass sich bewusst von dem abhebt, was wir sonst anbieten“, sagt Hannelore Müller. „Echt“ soll der Grusel wirken, erklärt sie weiter, man will sich nicht auf Bettlaken-Spuk und kurze Schreckmomente verlegen, sieht sich eher bei Edgar Allen Poe und der Tradition des „Gothic Horror“ als beim modernen Kino-Grusel dieser Tage.

Mit wenig Licht will man durch den Wald hinauf zur Burg wandern. Die eigene Fantasie könne dabei den größten Schrecken hervorbringen, auf dem Weg durch den Wald wolle man sich das zu Nutze machen, so Müller, wie genau soll aber noch nicht verraten werden. Man will den Leuten das Fürchten lehren und dem entsprechend ist die Gruseltour, anders als die bekannte „Feenwanderung“, auch eher etwas für ein älteres Publikum. Mindestens 12 Jahre sollten die Wanderer alt sein, primär richte man sich aber an Jugendliche und Erwachsene.

Das alte Gemäuer der Ebersburg werde man entsprechend in Szene setzen und einmal oben angekommen, wird man auch Gruselgeschichten der Region zum Besten geben. Gefüllte Gedärme und Fleischscheiben vom toten Tier sowie allerlei Flüssigkeiten werde man zu moderaten Preisen anbieten, verspricht Müller, die Wanderung selbst wird 15 Euro pro Person kosten. „Wir haben uns wirklich reingekniet, der Aufwand so etwas hier oben auf der Burg und im Wald zu machen, ist immens. Deswegen wird es etwas teurer als die Feenwanderung. Wir hoffen aber das wir trotzdem reichlich interessiertes Publikum finden und freuen uns sehr, wenn sich die Gäste in Schale werfen und verkleidet erscheinen. Außerdem sind Anregungen und Kritik hoch willkommen, es ist wie gesagt eine Premiere für den Verein und es wäre schön, wenn wir diese Idee gemeinsam mit den Besuchern weiter entwickeln können.“.

Gewandert wird bei Wind und Wetter am Samstag, den 28. Oktober, ab 19 Uhr. Der Erfahrung nach sei es aber gut, etwas früher zu erscheinen, erklärt Müller weiter und wie auch bei der Feenwanderung üblich, geschieht die Teilnahme auf eigene Gefahr. Es geht über Stock und Stein durch den Wald, auf festes Schuhwerk, Taschenlampe und witterungsgerechte Kleidung sollte also geachtet werden. Darüber hinaus braucht es nur noch starke Nerven, dann kann der Grusel sicher kommen.
Angelo Glashagel