Sachsen-Anhalts Freizeiteinrichtungen wurden im vergangenen Jahr von über 8,6 Millionen Gästen besucht. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht dies einem Zuwachs von 73 Prozent...
Dieser basiert hauptsächlich auf dem Ende der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Veränderungen des Ausgabe- bzw. Reiseverhaltens der Gäste. Die Freizeitbranche blickt optimistisch auf das laufende Jahr. Das sind die wichtigsten Ergebnisse des von der Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern in Sachsen-Anhalt (LAG) erstellten IHK-Freizeitbarometers Sachsen-Anhalt 2023. Die LAG hatte dafür 650 touristische Einrichtungen im Land befragt, 228 haben geantwortet.
Das Freizeitbarometer beleuchtet Entwicklung und Resonanz bei den Besuchern sachsen-anhaltischer Freizeiteinrichtungen. Mit unserer Datenbasis sind wir in der Lage die Dynamik der Branche jahresübergreifend zu analysieren und diese Auswertungen anonymisiert und gebündelt wirtschaftlichen Entscheidungsträgern an die Hand zu geben, so Antje Bauer, Geschäftsführerin der IHK Halle-Dessau.
Besuchermagneten Harz und Halle, Saale-Unstrut
Vor allem die Regionen Harz und Halle, Saale-Unstrut verzeichnen mit zusammen über sechs Millionen Gästen das höchste Besucheraufkommen. Im Betrachtungszeitraum konnten alle Freizeiteinrichtungen mehr Gäste begrüßen. Spitzenreiter waren die Museen und Ausstellungen mit über zwei Mio. Besuchern sowie die Zoologischen Gärten und Tierparks und die Touristischen Verkehrsträger mit jeweils über 1,2 Mio. Gästen. Die höchsten Zuwächse verzeichneten die Bühnen und Theater mit 136 Prozent, Museen mit knapp 120 Prozent und die Bäder und Thermen mit 87 Prozent.
Die guten Zuwachsraten dürfen allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Freizeitbranche mit sehr niedrigen Zahlen aus dem Corona-Jahr kam und einige Einrichtungen pandemiebedingt sehr lange schließen mussten, erläutert Susanne Dörrwand, Geschäftsführerin der IHK Magdeburg. Das Vor-Corona-Niveau konnte bei einigen Organisationen bisher nicht erreicht werden und wird inflationsbedingt auch im laufenden Jahr nicht erreicht werden, so Dörrwand weiter. Erfreulich sei: 92 Prozent aller Befragten arbeiten mit den örtlichen Touristinformationen zusammen, 62 Prozent sind mit dem eigenen Regionalverband vernetzt.
Aufschwung nutzen
Mehr als die Hälfte der Befragten erwartet für das Jahr 2023 weitere Gästezuwächse. Die Investitionsneigung ist hoch: Knapp ein Viertel der Freizeitunternehmen plant steigende und 42 Prozent gleich bleibende Investitionen im laufenden Geschäftsjahr. Mit Abstand am größten sind die Investitionsabsichten bei den Betreibern der Zoologischen Gärten und Tierparks sowie Museen und Ausstellungen. Deren Hauptmotive sind Modernisierung und Qualitätsverbesserung, neue Attraktionen und Erweiterungen.
Ein Viertel aller Befragten plant im laufenden Jahr Preiserhöhungen, um die stark angestiegenen Energie- bzw. Rohstoffpreise kompensieren zu können. Zwanzig Prozent aller Freizeiteinrichtungen sind generell kostenfrei nutzbar, allen voran die Landschaftsattraktionen.