Konzert in der Landesmusikakademie

Geschichte und Geschichten um die Mandoline

Montag
02.10.2023, 09:44 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Am morgigen Tag der Deutschen Einheit findet um 20.00 Uhr in der Franz-Liszt-Halle der Thüringer Landesmusikakademie Sondershausen ein Gesprächskonzert mit dem Duo Lorch statt...

Wie kaum ein anderes Instrument hat sich die Mandoline in ihrer Geschichte mehrfach gewandelt. Von einem lautenförmigen Instrument mit 6 Doppelsaiten in einer Stimmung, die der heutigen Gitarre ähnelt, veränderte sie sich im 18. Jh. zur neapolitanischen Mandoline mit 4 Doppelsaiten in der Stimmung der Violine.

Wurde das barocke Instrument mit einem Federkiel angeschlagen, so wandelte sich das Spielmittel in der Klassik zu einem tropfenförmigen Plektrum aus Kirschbaumrinde. In der Zeit der Romantik ahmten die Instrumentenbauer nicht nur das Griffbrett der Geige nach, sondern auch den gestrichenen Klang. Es entstand das berühmte Tremolo, das durch eine schnelle Folge von Ab- und Aufschlägen mit einem Schildpatt-Plektrum große Melodiebögen emotional gestalten kann. Der berühmte Mandolinenbauer Raffaele Calace konzertierte und komponierte auch. Er verbesserte nicht nur den Bau des Instrumentes; er erfand auch neue Spieltechniken und brachte die Mandoline nach Japan.

Duo Lorch (Foto: Wolfgang Lorch) Duo Lorch (Foto: Wolfgang Lorch)


In dem Gesprächskonzert erklingt eine Telemannfantasie auf der Mailänder 6-chörigen Mandoline. Ein Werk des frühklassischen Komponisten Pietro Denis, der in Frankreich ein berühmtes Lehrwerk für Mandoline veröffentlichte. Des weiteren werden zwei Werke des italienischen Mandolinisten Raffaele Calace auf einer Calacemandoline zu Gehör gebracht, bevor die große moderne Mandoline auch mit einem Werk des japanischen Mandolinisten Goshi Yoshida zum Klingen kommt.