Aus dem Hauptausschuss

Theatersanierung wird teurer

Donnerstag
28.09.2023, 18:10 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Der politische Alltag hat in Nordhausen lange geruht, nun folgt Schlag auf Schlag. Kreistag und Stadtrat hatte man diese Woche bereits, heute folgte der Hauptausschuss der Stadt. Unter anderem stand das Theater auf der Tagesordnung…

Im Informationsteil hatte Oberbürgermeister Kai Buchmann nichts Neues zu berichten, schließlich hatten sich die Anwesenden erst gestern zum Stadtrat gesehen. Zügig ging es also weiter zu den Ausschussvorlagen und die begannen mit dem Baugeschehen.

Wie bereits im Stadtrat angekündigt, wird demnächst im Herzen der Stadt gebaut und auch gesperrt: zwischen der Magnetkreuzung in der Bahnhofstraße und dem Kreisel am unteren Ende der Rautenstraße müssen die Gleise erneuert werden. Das kurze Teilstück schlägt mit Kosten in Höhe von rund 1,6 Millionen Euro zu Buche, der Eigenanteil der Stadt beträgt rund 155.000 Euro. Die Arnoldstraße bleibt von der Baumaßnahme unberührt. In Anbetracht der jüngeren Baustellenprobleme hatten die Ausschussmitglieder Fragen. Die Antwort in Kürze: aufschieben lässt sich die Maßnahme nicht, die Gleise haben eine Überholung dringend nötig, außerdem müssen die zur Verfügung stehenden Mittel zwingend noch dieses Jahr verbaut werden. Zu erwarten steht zudem, dass die Bauarbeiten in Zukunft in Richtung Bahnhof fortgesetzt werden.

Die Vorlage fand Zustimmung und es ging weiter mit dem Theater. Das war sowohl im Stadrat wie auch im Kreistag zuletzt Thema. Zuständig ist hier nicht alleine die Stadt Nordhausen, sondern auch der Kreis, die Stadt Sondershausen und der Kyffhäuserkreis. Unter den vier Gesellschaftern hält die Stadt den größten Anteil am Verbund von Theater Nordhausen und Loh-Orchester Sondershausen.

Die Stadt hat nun vor, einen neuen Mietvertrag mit TNLOS aufzusetzen. Bisher gebe es mehrere, kleinteilige Verträge, der neue Ansatz soll diese nun in einem Vertrag bündeln, erläuterte der Oberbürgermeister. Zudem hofft man die Vorsteuer neu ziehen zu können, was der Stadt rund 6,6 Millionen Euro an Einsparungen bringen würde. In der Gesellschafterrunde ist der Vorschlag nur zähneknirschend angekommen, allen voran der Landkreis Nordhausen sieht die Sache kritisch. Gleichzeitig wurde mit dem Land eine Finanzierungsvereinbarung ausgehandelt, die den Mietvertrag abdecken würde, warf Buchmann ein, zudem seien der Anteil an den Gesamtbetriebskosten mit gerade einmal zwei Prozent eher überschaubar.

Es wird teurer
Nach der Eröffnung des Theateranbaus geht es auch im alten Haus voran. Hier hat man sich auch das Dach einmal näher angesehen. Bereits geplant war eine Teilsanierung, die nun wohl ausgeweitet wird. Von Seiten des Landes werde der Schritt begrüßt, hieß es aus der Stadtverwaltung, mache man die Sache nicht jetzt ordentlich, müsse man in fünf bis zehn Jahren wieder am Theater bauen, das sollte vermieden werden.

Entsprechend der Zustimmung wurden Fördermittel in Höhe von 70% in Aussicht gestellt, so die Stadt die Eigenmittelfinanzierung bewilligt. Im Antrag stellt sich die aktualisierte Kostenerfassung wie folgt dar:
  • 43.765.061 € Gesamtkosten
  • 32.399.715 €  Fördermittel
  • 11.365.346 € Eigenmittel

Läuft alles nach Plan, werden die Bauarbeiten im 2. Quartal 2026 abgeschlossen. Nach Umzug und Schlossfestspielen sehe man also einer Eröffnung der Spielzeit im September 2026 entgegen. Damit das klappe müsse man aber heute „die Pflöcke einschlagen“, so Buchmann.

Der Ausschuss stimmte auch hier zu und ging zur Planung des nächsten Stadtrates am 18. Oktober über. Auf dem Programm stehen neben dem Haushalt auch die Nutzung der alten Feuerwehrwache, deren Leerzug noch nicht ganz abgeschlossen ist, sowie Solarparks, der Lindenhof und das vor kurzem verunfallte Feuerwehrfahrzeug.
Angelo Glashagel