VORDEM UNBELIEBT, DOCH KAI BUCHMANN IST:

Auferstanden wie Phönix aus der Asche

Montag
25.09.2023, 17:33 Uhr
Autor:
psg
veröffentlicht unter:
Die Betrachtung von Kurt Frank zu den Chancen des Oberbürgermeisters bei der bevorstehenden Wahl versah er am 3. April des Jahres mit der Schlagzeile “Vielleicht wie Phönix aus der Asche?“ Trotz Buchmanns vorläufiger Suspendierung, der anhängigen 14 Dienstpflichtverletzungen, der Causa Herkulesmarkt und der Querelen mit dem Stadtrat wählte er diese Überschrift...


Doch schwante mir damals schon insgeheim, dass die AfD eventuell einen Mann aus ihrer Mitte ins das Rennen um die Rathausspitze schicken könnte. Der würde womöglich in eine Stichwahl kommen. Später dann meine Prognose: AfD gegen Alexandra Rieger, mit der ich rechnete, oder gegen Kai Buchmann.

Kaum jemand hatte auf Buchmann gesetzt, wollte ihn je wieder als OB sehen. Unbeliebt hatte er sich nicht nur im Stadtrat gemacht, unbeliebt war er selbst im eigenen Haus geworden. Der Mann war so gut wie abgeschrieben, ein Totgesagter. Aber die sollen mitunter länger leben. So war dann auch nicht nur bei der SPD die Enttäuschung groß, dass nicht ihre Kandidatin Rieger, sondern der Geschmähte in die Stichwahl kam. Und sie gewann.

Einst wollte man Buchmann nicht. Als es aber zur Stichwahl kam, hieß sein Gegenkandidat Jörg Prophet. Den wollte man schon gar nicht. Und so kam es, dass manche von Buchmanns ehemaligen Kritikern, die ihn am liebsten vor die Tür setzen wollten, ihm selbige weit öffneten. Dieser Schulterschluss und ein demokratische Bündnis verhinderten einen AfD-Sieg.

Fragen sind erlaubt: Wird es mit Buchmann künftig ein Miteinander im Stadtrat, den Aufwind geben? Werden die Fehden zwischen Rathaus und Landratsamt beigelegt? Wird man die noch anhängigen Verfahren gegen den OB jetzt endgültig einstellen? Wird Mobbing im Rathaus zum Fremdwort?

Gewiss, Kai Buchmann wird aus seinen Fehlern lernen. Er steht in der Pflicht. Er und Landrat Matthias Jendricke müssen sich nicht umarmen, aber gewillt sein, gemeinsam anstehende Probleme zu lösen. Oberbürgermeister und Bürgermeisterin müssen keine Freundschaft pflegen, aber fortan respektvoll miteinander umgehen.

Obwohl Kai Buchmann nicht gerade pressefreundlich daherkommt, wünsche ich ihm persönlich alles Gute, Gesundheit und eine glückliche Hand bei all seinen Entscheidungen zum Wohle der Stadt und ihrer Bürger.
Kurt Frank