Großengottern

Thüringer Demografiepreis an Förderverein Spittel

Dienstag
19.09.2023, 13:17 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Am heutigen Nachmittag zeichnet Ministerin Susanna Karawanskij den Erstplatzierten des Thüringer Demografiepreises 2023 aus und übergibt den mit 10.000 Euro dotierten Preis. In einem Online-Voting hatte sich der Förderverein Spittel gegen 14 andere Projekte durchgesetzt...

"Der demografische Wandel prägt in entscheidendem Maße die Entwicklung unseres Landes. Er bringt große Herausforderungen aber auch Chancen mit sich. Viele Menschen in Thüringen packen bereits tatkräftig an, um den Folgen des demografischen Wandels zu begegnen. Ich freue mich, dass wir mit dem Thüringer Demografiepreis 2023 ein Projekt prämieren, das in besonderem Maße den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Großengottern stärkt. Es ist ein wunderbares Beispiel, wie nicht nur ein Denkmal in behutsamer Weise saniert wird, sondern diese Arbeiten zugleich die Menschen miteinander verbinden und die Gemeinde stärken", so Ministerin Karawanskij bei der Preisübergabe.

Der Förderverein Spittel setzt sich für die bauliche Wiederherstellung und Erhaltung des Ensembles "Hospital St. Andreas" als Natur- und Kulturerbe im ländlichen Raum ein. Das aus dem 14. Jahrhundert stammende, einzigartige Gebäudeensemble ist ein wichtiges Zeugnis der örtlichen Sozialgeschichte. Einst diente es als Leprosorium, später als Hospital für alleinstehende alte Menschen, in den 1960-er Jahren war es ein Dorfmuseum und ab 1980 dem Verfall preisgegeben. Im Jahr 2012 gründete sich der Förderverein Spittel und betreibt seither die Sanierung und Nachnutzung des Spitalstifts. Neben der fachgerechten Sanierung des spätgotischen Kleinods geht es dem Förderverein auch um eine zeitgemäße Nutzung des Objekts und des Umfelds. Schon jetzt ist der Verein zum kulturellen Mittelpunkt im Ort durch seine Aktivitäten geworden. In Zukunft soll das ganze Ensemble noch mehr sowohl für kirchliche als auch kulturelle Vorhaben genutzt werden.

Die Landtagsabgeordnete Cordula Eger (DIE LINKE) teilt mit: „Ich freue mich sehr, dass der Förderverein Spittel Großengottern den ersten Preis für das Projekt Rettung des Spitalstifts „St. Andreas“ gewinnt. Nur durch unermüdliches ehrenamtliches Engagement des Vorstandes und der Mitglieder im Verein, ist es nach und nach gelungen, das ehemalige Spital zu einem besonderen kulturellen und naturellen Ort im Dorf wiederzubeleben. Viel Kraft und Eigenleistung stecken da drin. Das macht mich sehr stolz, besonders, weil ich im regelmäßigem Austausch mit dem Verein bin und der Spittel als Denkmal ist ein gutes Beispiel und Vorzeigeobjekt, dass auch auf dem Land Natur- und Kulturerbe erlebbar ist. Ich bin dankbar für die geleistete Arbeit des Vereins und auch dafür, dass sich viele Menschen im Voting für den Spittelverein entschieden haben. Das mit dem Siegerpreis verbundene Geld kann nun dem letzten Abschnitt, der Sanierung der Kapelle eingesetzt werden“.