ZUM SCHLUSS DIE NATIONALHYMNE

Beifall für Krah, Chrupalla und Prophet

Sonnabend
16.09.2023, 20:30 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Zu ihrem Bürgerfest heute vor dem Rathaus hatte sich der Kreisverband der AfD im Vorfeld der Oberbürgermeisterwahl für ihren Kandidaten Jörg Prophet die erste Garde der Partei eingeladen: den Bundesvorsitzenden Tino Chrupalla und ihren Europapolitiker Maximilian Krah. Kurt Frank war für die nnz dabei...

Fast 600 kamen zum Bürgerfest der AfD (Foto: privat) Fast 600 kamen zum Bürgerfest der AfD (Foto: privat)
Nordhausen. Ich bemühe mich um ein objektives Bild dieser Veranstaltung, um nicht in dieser aufgeheizten Zeit umgehend in eine Ecke gestellt zu werden. Mein Eindruck: Die erwähnten Personen, Prophet eingeschlossen, sind talentierte Redner. Das verfing.

Was sie zu sagen hatten, fand beim Publikum Gehör. Wiederholt applaudierte es ihnen lautstark auf offener Szene. Der Beifall gewann unter anderem an Lautstärke, wenn sie das Durcheinander im Rathaus geißelten. Mit ihrem Kandidaten, sollte man ihn wählen, habe das ein Ende, riefen sie der Menge zu. Jetzt, war zu hören, präsentiere man mit Kai Buchmann dem Wahlvolk wieder den Mann als OB, der das ganze Schlamassel erst einbrockte. Das sei ein Hohn.

An der Ampel-Regierung in Berlin ließen sie kein gutes Haar. Wer und was da alles mit deren Billigung an Migranten in das Land aus aller Herren Länder schwemme, überfordere die Kommunen. Schon jetzt befänden diese sich am Limit. Zuerst, war vom Podium herab übereinstimmend zu hören, sollten alle Anstrengungen dem Wohl des eigenen Volkes dienen. Das habe sich die AfD auf ihre Fahnen geschrieben.

Entspanntes Quartett (Foto: privat) Entspanntes Quartett (Foto: privat)
Die da auf dem Rathausplatz den AfD-Spitzen und ihrem Kandidaten Prophet eifrig zujubelten, waren weder durchweg braun gefärbt noch Extremisten. Eingefunden hatten sich Menschen aus allen Schichten der Bevölkerung, überwiegend mittlere und ältere Jahrgänge. Vernehmbar war: Eine andere Politik müsse her.

Gegenüber in der Weberstraße hatten sich die AfD-Gegner eingefunden. Wohlweislich hatte die Polizei beide Lager getrennt. Die Rufe und das Pfeifkonzert der Demonstranten waren auf dem Rathausplatz kaum zu hören. Dort übertönten Musik und Lautsprecher alles andere. Erst danach war die Weberstraße vernehmbar.

AfD-Stadtrat Andreas Leupold, der als Moderator fungierte, frohlockte: In der Weberstraße will er etwa 160 Leute gezählt haben, auf dem Rathausplatz an die 500. So etwa war auch das Verhältnis. Das Bürgerfest endete mit dem Abspielen und Gesang der Nationalhymne, verbunden mit der Aufforderung, zur Wahl zu gehen und Jörg Prophet die Stimme zu geben.
Kurt Frank