NNZ-KANDIDATENBEFRAGUNG: Andreas Trump (für die CDU)

"Ich stehe für das Machbare. Und das nur gemeinsam"

Freitag
08.09.2023, 11:00 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Die Nordhäuserinnen und Nordhäuser haben am 10. September die Chance, die Karten im Rathaus neu zu mischen. Zur Oberbürgermeisterwahl stehen sechs Kandidaten zur Auswahl, die nnz hat sie um Rede und Antwort gebeten. Zum Abschluss unserer Serie antwortet heute Andreas Trump, der für die CDU antritt...

Der derzeitige Direktor des Herder-Gymnasiums möchte Oberbürgermeister werden: Andreas Trump (Foto: privat) Der derzeitige Direktor des Herder-Gymnasiums möchte Oberbürgermeister werden: Andreas Trump (Foto: privat)

Wenn Sie zum Oberbürgermeister gewählt werden, welche drei Aufgaben halten Sie für die wichtigsten in Ihrer Legislaturperiode?
Andreas Trump:
Bei den vielfältigen Aufgaben, die in unserer Stadt anstehen, ist es schwierig die drei wichtigsten zu benennen. Ganz klar steht für mich an oberster Stelle, die Einwohnerzahl mittelfristig wieder Richtung 45.000 (oder mehr) zu erhöhen. Davon hängt sehr viel für die Entwicklung der Region ab. Dies zu erreichen, geht nur erstens durch die Schaffung von ausreichendem, für alle Einkommensgruppen, bezahlbaren Wohnraum, damit Unternehmen sich ansiedeln können, junge Menschen in der Region bleiben und Menschen wieder zurückkommen. Dies bedingt aber zweitens ein qualitativ gutes Wohnumfeld. Die Bürgerinnen und Bürger müssen sich sicher fühlen, die Stadt muss sauber sein, es darf keine Angsträume in unserer Stadt geben. Das Thema Videoüberwachung von derzeitigen Brennpunkten darf in diesem Zusammenhang kein Tabuthema sein. Freizeit-, Erholungs- und Kulturangebote müssen für alle Generationen ausgebaut und auch neu geschaffen werden. Dazu werde ich die Entwicklung der Kiesgewässer vorrangig vorantreiben (Erholung, Sport, Gastro). Die Schaffung weiterer Angebote wie Bike-Park und Kletterwald müssen parallel dazu geplant und umgesetzt werden. Drittens halte ich eine Prioritätenliste für Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur für dringend erforderlich. Eine vernünftige und durchdachte Investition in straßenbauliche Maßnahmen und eine gut koordinierte Planung der Umsetzung, ist eine grundlegende Investition in die Zukunft unserer Stadt.

Die Stadt Nordhausen kämpft um den Status eines Oberzentrums. Wie möchten Sie dieses Ziel erreichen?
Der Ruf der Stadt Nordhausen muss wieder über die Stadt- und Landesgrenzen hinaus als positiv und zukunftsorientiert wahrgenommen werden.
Nordhausen nimmt bereits viele Aufgaben eines Oberzentrums wahr. Mit der Hochschule, dem Klinikum, dem Theater und der Verkehrsanbindung der A38 auf der Achse Ruhrgebiet-Leipzig hat unsere Stadt an sich hervorragende Voraussetzungen. Nicht vergessen dürfen wir in dieser Aufzählung, dass sich die größten Gymnasien Thüringens, der Sitz des Amts-, Sozial- und Arbeitsgerichtes, eine Polizeidirektion und die Agentur für Arbeit Thüringen Nord ebenfalls in Nordhausen befinden. Unsere Lage, unsere Bedeutung für das Umland und unsere Wirtschaftskraft sind mit bereits bestehenden Oberzentren vergleichbar. Um den Status eines Oberzentrums zu bekommen, muss dies alles zwingend erhalten und auch ausgebaut werden. Die Rathausspitze (OB, BM) in Verbindung mit allen Fraktionen des Stadtrates ist in der Pflicht, sich dafür stark zu machen, dass die Landesregierung Nordhausen als Oberzentrum im Landesentwicklungsplan festschreibt.
 
Welchen Stellenwert nehmen in Ihren strategischen Planungen die Ortsteile ein?  
Nordhausen und Ortsteile trenne ich gedanklich nicht. Mein übergeordnetes Ziel ist die Erhöhung der Einwohnerzahl durch geeignete, oben beschriebene, Maßnahmen.  Demzufolge sehe ich in der weiteren Entwicklung der Ortsteile eine zentrale Bedeutung für meine strategischen Planungen. Dies bedeutet, dass die Ausweisung von Bauflächen für Wohnungsbau in den Ortsteilen erweitert wird, aber immer unter der Bedingung, dass Natur und Wohnungsbau im Einklang bleiben. Die touristische Entwicklung der Region Nordhausen ist zur Erreichung des übergeordneten Zieles zentral. Die Ortsteile müssen dabei durch ein vollständiges Radwegenetz verbunden und alle Sehenswürdigkeiten sowie touristischen Anziehungspunkte müssen in ein überarbeitetes Tourismuskonzept eingebunden und vermarktet werden. Wichtig ist dabei, dass Nordhausen eine führende Rolle im Harzer Tourismusverband einnimmt.

Unabhängig davon muss die Zusammenarbeit von Rathausspitze und den Ortsteilen wesentlich besser und effektiver werden. Für kurzfristig auftretende Probleme schnelle, unbürokratische und pragmatische Lösungen zu finden, ist für mich eine Selbstverständlichkeit. Zusagen, welche ich den Ortsteilen mache, werde ich auch einhalten. Als Oberbürgermeister bin an einem stetigen, konstruktiven und notwendigen Austausch mit den Ortsteilen interessiert und werde ihn auch einfordern.

Den Orten Buchholz und Stempeda kann ich versichern, dass ich alles mir Mögliche unternehmen werde, um die nicht hinzunehmende Lkw-Verkehrssituation abzuändern.

Um das Mitspracherecht der Bürger weiter zu erhöhen, möchte ich eine Diskussion dazu anstoßen, dass Krimderode und Salza wieder den Status eines Ortsteils bekommen könnten.

Wie stellen Sie sich die Zukunft des Verkehrs in Nordhausen vor, dürfen z.B. Dieselfahrzeuge dann noch in die Stadt fahren?
Eine Innenstadt muss lebendig sein. Diese Lebendigkeit wächst aus einer guten Mischung von Kultur, Dienstleistungen, Kunst, Mobilitäten, Freizeit, Gastronomie – und eben auch Geschäftstätigkeit. Deshalb wäre der dogmatische Weg zu einer autofreien Innenstadt der falsche. Diesel- und Benzinfahrzeuge dürfen weiterhin in die Stadt fahren. Es muss immer auch genügend Parkraum in der Innenstadt zur Verfügung stehen – unter Wahrung der Freiräume für Radfahrer und Fußgänger. Die gute Mischung ist hierbei für die Lebensqualität von Bedeutung. Ganz wichtig in der gesamten Betrachtungsweise ist, dass Nordhausen eine ländlich geprägte Region ist und der Pkw auch in Zukunft für einen Großteil der Menschen das Fortbewegungsmittel Nummer eins sein wird. Das Mobilitätskonzept lehne ich in seiner jetzigen Form klar ab.

Was für Ideen und Strategien schweben Ihnen vor, um den ÖPNV zwischen der Stadt Nordhausen als etwaiges Oberzentrum, dem Harz und anderen Teilen von Nordthüringen, wie etwa dem Eichsfeld, attraktiver zu machen? 
Den ÖPNV in der Region attraktiver zu gestalten, kann nur in einer gemeinsamen Zusammenarbeit zwischen Stadt, Landkreis und angrenzenden Regionen geschehen. Die Schaffung eines Verkehrsverbundes muss das Ziel sein. Nach einer erfolgten Festschreibung als Oberzentrum, werden die Möglichkeiten im Bereich des ÖPNV sich mittel- und langfristig verbessern. Denkbar ist dabei auch wieder die Anbindung von Nordhausen an IC-Zugverbindungen. Für Pendler in die Region ist dies ein enormer Vorteil.

Welche konkreten Maßnahmen schlagen Sie vor, um den Einzelhandel und damit die Innenstadt Nordhausens zu retten? Was halten Sie von der Einrichtung einer innerstädtischen Kernzone?
Als erste Maßnahme muss sich der Einzelhandel auf der Webseite der Stadt präsentieren können, und zwar nicht als Onlineshop, sondern das Angebot an sich muss sichtbar sein. Also eine Vernetzung von Stadt und Einzelhandel durch Schaffung einer organisatorischen Plattform. Die Stadt stellt dabei die notwendige Infrastruktur bereit. Länger leerstehende Flächen führen häufig zu weiteren Leerständen, damit wird diese Lage für Händler und Kunden zunehmend unattraktiv. Hier müssen alle Seiten aktiv gegensteuern, indem auf eben dieser Plattform ein guter Überblick über den vorhandenen Einzelhandel, fehlende Sortimente und passende Flächen für Händler die einen Laden eröffnen wollen ausgewiesen werden.

Die Geschäfte müssen gut erreichbar und mit entsprechenden Kurzzeitparkplätzen ausgestattet sein. In der Rautenstraße zum Beispiel müssen die vorhandenen Parkplätze kundenfreundlicher (und Reifen schonender) umgestaltet werden.

Eine attraktive Gestaltung eines Innenstadtbildes ist wichtig für das Verweilen in diesem Gebiet. Der Neugestaltung des Blasiikirchplatzes kommt deshalb eine zentrale Bedeutung zu, um die Innenstadt zu beleben. In dem Zusammenhang darf die Gastronomie nicht vergessen werden, die eine Innenstadt genauso belebt, wie ein gut aufgestellter Einzelhandel.

Die Stadtverwaltung muss gezielte Marketingkampagnen durchführen, um die Vielfalt und Attraktivität der Einzelhandelsgeschäfte in der Stadt hervorzuheben. Dies kann durch Werbung in lokalen Medien, sozialen Medien oder durch die Veröffentlichung von Stadtführern und Einkaufsrouten geschehen.

Weitere Ideen wie Steuererleichterungen, Events, gemeinsame Aktionen von Stadt und Handel, Rabattaktionen usw. sind bei mir vorhanden, würden aber jetzt den Rahmen hier sprengen.

Das von der Stadtverwaltung vorgestellte Einzelhandels- und Zentrenkonzept lehne ich in seiner jetzigen Form ab.

Welche Angebote für Jugendliche im Stadtgebiet halten Sie für nötig?
Die Stadt Nordhausen mit allen Ortsteilen hat zurzeit ca. 40 Spiel- und Freizeitanlagen. Zwei weitere in Nord und Ost stehen kurz vor der Fertigstellung. Diese Anlagen werden aber nur in Altersbereichen bis max. 12-13 Jahren genutzt. Hier ist die Stadt gut aufgestellt, es bedarf nur einer kontinuierlichen Werterhaltung. Bedarf besteht in der Unter- und Weststadt. Hier müssen als Nächstes Spielplätze zur Verfügung gestellt werden. Erfolgt eine von mir in Zusammenarbeit mit dem Landkreis priorisierte Wohnbebauung im Bereich des ehemaligen Gaswerkes, dann dort ebenfalls. Denkbar und in eine Diskussion einzubringen, wäre auch eine Öffnung des Spielplatzes an der Grundschule Niedersalza.

Für Jugendliche im Altersbereich ab 13 Jahren aufwärts ist das Angebot sehr überschaubar. Hier favorisiere ich ein zentrales Jugendzentrum im Schulgebäude an der Breitscheidstraße. Weiterhin muss die Skateranlage auf dem Petersberg dringend saniert und gegebenenfalls auch erweitert werden, um dort ein gutes Angebot für Jugendliche zu schaffen. Der regelmäßige Betrieb des Kletterturms muss wieder aufgenommen werden. Der Antrag zur Machbarkeitsprüfung eines Bike-Parks im Bereich der Gumpe wurde bereits von mir eingebracht. Dort sind auch Möglichkeiten für einen Kletterwald zu prüfen.

Des Weiteren müssen für Jugendliche Aufenthaltsmöglichkeiten für Treffen im Freien geschaffen werden. Dies können Pavillons, Waldschenken, Grillpätze usw. sein. In Sommermonaten würde ich temporär mitten in der Stadt eine größere Sandfläche für Beachvolleyball und zum Chillen einrichten. Freizeitangebote im Bereich des Zorgeufers sind ebenfalls denkbar und aus meiner Sicht machbar.

An den Kiesseen müssen Angebote wie Wakeboard, Wasserski, Stand-up-Paddeling, Wassertretbootverleih usw. etabliert werden. Nicht zu vergessen, Übernachtungsmöglichkeiten in Zelten und vielleicht kleineren Holzhäusern.

Insgesamt müssen die Freizeit- und Funsportangebote (nicht nur für Jugendliche) in der Stadt verbessert werden.


Werden Sie das Vereinshaus „Thomas Mann“ wiederbeleben?
Nein. Das Wiederbeleben und die damit verbundene Sanierung übersteigt die finanziellen Mittel der Stadt. Hier hätte bereits vor vielen Jahren gegengesteuert werden müssen. Alle Vereine, die das Vereinshaus genutzt hatten, haben neue räumliche Möglichkeiten für ihre Arbeit von der Stadt erhalten. Ich strebe an, den bestehenden Stadtratsbeschluss zum Verkauf des Grundstückes umzusetzen. Damit ist gesichert, dass der neue Eigentümer das Gebäude erhält und kein weiterer Leerstand entsteht. Der Erlös soll in die kulturellen Mittel der Stadt fließen und den Vereinen zugutekommen. Der Stadtrat muss allerdings darüber entscheiden. Darauf zu hoffen, das Haus in ein paar Jahren sanieren zu können, ist eine Illusion.

Wie sollen die Museen der Stadt künftig strukturiert werden, welche Ideen haben Sie, um die Museen interessanter zu gestalten?
Museen bereichern eine Stadt ungemein und sind ein wichtiger Teil eines vernünftigen Tourismuskonzeptes. Bevor über eine eventuell veränderte Strukturierung der Museumslandschaft nachgedacht wird, muss zuerst eine tiefgründige Analyse der Besucherzahlen durchgeführt werden und auf Basis dieser ist eine Strategie zur Verbesserung eventueller Defizite zu erarbeiten.

Um generell Besucher unserer Stadt und unserer Museen für den Besuch zu begeistern, würde ich z. B. eine Kombination aus Bus- und Museumsticket einführen. Ähnlich Hop-On Hop-Off Touren wie in anderen Städten. Dies bedeutet, ein Besucher erwirbt für einen Preis den Eintritt für alle Museen incl. Transport. Ein Busshuttle fährt in einer Rundtour ständig alle Museen an und der Besucher kann sich das Museum anschauen und dann beim nächsten Halt wieder zusteigen. Um unsere Museen interessanter zu gestalten, gibt es vielfältige weitere Ansätze. Möglich sind interaktive Ausstellungen, die Erweiterung durch digitale Begleitungen oder auch sogenanntes Storytelling. Hier werden Geschichten, Erzählungen, Anekdoten, persönliche Erfahrungen usw. in die Ausstellungen integriert. Multisensorische Erfahrungen, Workshops u.v.m. sind weiterhin denkbar.

Wie wollen Sie die Parkanlagen in Nordhausen zukünftig attraktiver gestalten?
Da denke ich zuerst an Sauberkeit. Es müssen ausreichend Papierkörbe vorhanden sein und eine regelmäßige Leerung muss erfolgen. Dies geschieht auch häufig, aber Verbesserung ist immer möglich.

Der Stadtpark ist durch sein Angebot mit Spielanlage, Tiergehege und Ruderbootverleih schon attraktiv. Mir fehlen weitere gastronomische Angebote, wie ein Coffee-to-go Wagen, Eiswagen oder Ähnliches. Ein Grillplatz ist auch denkbar. Die Einbindung des Stadtparks in Events wie Parknick, steht am Anfang und muss weiter ausgebaut werden.

Park Hohenrode ist ebenfalls bereits attraktiv und vom Nutzungskonzept anders angelegt als der Stadtpark und das Gehege. Hier bedarf es einer weiter voranschreitenden Sanierung der Villa. Vorstellen kann ich mir auch, ähnlich den Museen, mehr interaktive Möglichkeiten bei der Erkundung der Gebäude und Pflanzenwelt im Park.

Das Gehege nur allein zu betrachten, ist aus meiner Sicht zu kurzsichtig. Wenn Veränderungen im Bereich des Bebel-Platzes vorgenommen werden, könnte dies auch Auswirkungen auf die Nutzung des Geheges haben. Ansätze die Attraktivität des Geheges zu erhöhen, sind von privater Hand schon vorhanden, müssen aber weiter ausgebaut werden. Die Stadt muss allerdings in Zusammenarbeit mit den Bürgern einen langfristigen Plan für die Nutzung verfolgen. Ich würde das Gehege gerne wieder als Veranstaltungsgelände für regelmäßige Feste und andere Events sehen.

Anschieben würde ich auf alle Fälle die Errichtung eines Fitness-Walk im Bereich des Geheges. Dies würde zum einen eine weitere touristische und sportliche Bereicherung sein und zum anderen eine Verbindung zu einem von mir favorisierten Bike-Park in der Gumpe herstellen.

Langfristig wünschte ich mir eine Verbindung von Gehege, Park Hohenrode und Stadtpark durch Brücken.

Welche Maßnahmen schlagen Sie vor, um Nordhausen für junge Familien attraktiver zu machen und einen proaktiven Zuzug zu generieren?
Die Beantwortung dieser Frage spiegelt meine generelle Strategie für die Entwicklung unserer Region wider. Siehe Beantwortung der ersten Frage. Die Kombination verschiedener Maßnahmen ist hierbei am effektivsten. Entscheidend ist die enge Zusammenarbeit von Stadtverwaltung, Unternehmen, Bildungseinrichtungen und den Bürgern an sich. Ergänzend zu den bereits vorhandenen guten und sehr guten Konzepten der Kinderbetreuung müssen weitere interessante Möglichkeiten geschaffen werden, um junge Menschen in der Region zu halten oder den Zuzug aktiv zu fördern. Möglich ist z. B. die Schaffung einer 24-Stunden-Kita, die Erweiterung von Ganztagsangeboten im Schulbereich. Denkbar sind auch sogenannte „Rückkehrertage“, die es bereits in vielen anderen Regionen gibt. Weitere Punkte sind die Ausweitung von Ermäßigungen und Vergünstigungen für junge Familien bei Veranstaltungen oder der Nutzung von Verkehrsmitteln, eine durchdachte Stadt- und Verkehrsplanung und die Ausweitung des Kultur-, Sport- und Freizeitangebotes. Betont werden muss an dieser Stelle unbedingt, dass die Grundbedingung für einen Zuzug immer bezahlbarer Wohnraum und ein sauberes und sicheres Wohnumfeld sind. Am Ende ist es wichtig, dass Nordhausen Alleinstellungsmerkmale schafft, die es so in der weiteren Umgebung noch nicht gibt.

Sollte es ein Straßensanierungsprogramm für die Stadt geben?
Steht auf meiner Prioritätenliste mit ganz weit vorn. Siehe auch Beantwortung erste Frage. Hier gilt durchdachte Planung und Ausführung. Langfristige Absprache zwischen allen Beteiligten. Und ganz wichtig für mich ist in diesem Zusammenhang, dass ich im Rathaus einen Bereich schaffen werde, der sich nur mit der Beschaffung von Fördermitteln befasst. Speziell um Fördermittel der EU, die es gerade auch für städtebauliche Maßnahmen gibt und dort abgerufen werden können. Dies ist für die von mir angestrebte Entwicklung Nordhausens von großer Bedeutung.
 
Welche Ideen haben Sie, den August-Bebel-Platz zukünftig weiter zu entwickeln?
Aus meiner Sicht darf die Entwicklung des August-Bebel-Platzes nicht losgelöst von der Entwicklung des Blasiikirchplatzes betrachtet werden. Durch die Umgestaltung beider Plätze muss sich die Lebensqualität innerhalb des Stadtzentrums deutlich verbessern. Für den August-Bebel-Platz könnte ich mir eine Kombination aus der Schaffung von Parkraum, weiterer Begrünung in Verbindung mit einem Springbrunnen oder einem Teich und Schaffung eines gastronomischen Angebotes (Cafés) vorstellen. Dass damit die Fläche für großflächige Veranstaltungen wie Jahrmarkt mit Fahrgeschäften nicht mehr oder nur noch bedingt nutzbar ist, ist mir klar. Hier muss man über die Entwicklung des Geheges und eine mögliche Verlagerung dorthin nachdenken. Wichtig ist, dass die Umgestaltung nicht mehr in weite Ferne geschoben wird, sondern unter Beteiligung der Einwohner Nordhausens, mit ihren Ideen und Vorstellungen, in einem realistischen Zeitraum vorangetrieben wird.

 
Ergänzen Sie bitte den Satz:
 Als erste Amtshandlung werde ich...

die riesigen Blumenkübel in der Kranichstraße entfernen, durch kleinere ersetzen und Kurzzeitparkplätze schaffen lassen.
 
Abschließend möchte ich noch ein paar Worte an alle Bürgerinnen und Bürger richten. In Nordhausen ist nicht alles schlecht, auch wenn manchmal dieser Eindruck entstehen kann. Viele Dinge sind in den vergangenen Jahren angeschoben oder umgesetzt worden, aber die momentane politische Kurzsichtigkeit muss sich ändern. Wir müssen den Kopf wieder erheben und entschlossen mit festem Willen Dinge anpacken und umsetzen. Alle handelnden Personen – gemeinsam mit den Einwohnern dieser Stadt und derer Ortsteilen, müssen an einem Strang ziehen. Man muss die Probleme klar benennen und dann lösen, dies aber mit Vernunft, Maß und Mitte. Eine Überforderung der Bürger darf es nicht geben. Ich stehe für das Machbare und dann auch nur gemeinsam.