Grenzlandmuseum Eichsfeld

Zur Geschichte des Hungerstreiks von Bischofferode

Mittwoch
30.08.2023, 14:42 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Das Grenzlandmuseum Eichsfeld lädt zu einer Abendveranstaltung am kommenden Dienstag, dem 5. September, um 19 Uhr in der Bildungsstätte am Grenzlandmuseum ein...

In der Veranstaltung geht es um die Geschichte des Hungerstreiks von Bischofferode, der vor 30 Jahren stattgefunden hat.

Bischofferode - kein Ort steht so prominent für den Protest gegen die Stilllegung von Betrieben und die Politik der Treuhandanstalt wie diese Gemeinde im Eichsfeld. Am 1. Juli 1993 traten hier 40 Kumpel des Kalibergwerks „Thomas Müntzer“ in einen Hungerstreik, um „ihren Schacht“ doch noch zu retten. Der Historiker Dr. Christian Rau hat sich in seinem neuen Buch „Hungern für Bischofferode - Protest und Politik in der ostdeutschen Transformation“ (Campus Verlag, März 2023) diesem Hungerstreik gewidmet. Dafür untersuchte er neben den etwas besser bekannten, aber häufig sehr einseitig diskutierten wirtschaftlichen Dimensionen auch öffentlich weniger thematisierte Aspekte des Hungerstreiks (Heimat-Diskurse im Eichsfeld, Handeln der Thüringer Landesregierung, Protestkulturen in Thüringen seit 1990). Das Buch ist auf einer breiten Quellengrundlage von bislang ungenutzten und neu zugänglichen Archivakten entstanden und leistet durch seinen differenzierten Blick einen wichtigen Beitrag zur Transformationsgeschichte Ostdeutschlands nach 1989/90.

Im Anschluss an die Buchvorstellung stellt sich der Referent im Gespräch mit Horst Dornieden, dem Vorsitzenden des Grenzlandmuseum Eichsfeld, den Fragen der Gäste. Zeitzeugen sind herzlich eingeladen, von ihren eigenen Erfahrungen zu berichten.