Bad Frankenhausen

Konzertabend mit dem Folk-Trio Aurago

Freitag
25.08.2023, 14:06 Uhr
Autor:
emw
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Im Allgemeinen wird zu den Frankenhäuser Sommermusiken in die Unterkirche eingeladen, gleichgültig, ob nur ein, zwei oder mehrere Künstler beteiligt sind. Für das angekündigte Konzert mit dem „Folk-Trio Aurago" aus Leipzig war es genau der richtige Ort...

Folk-Trio Aurago in der Altstädter Kirche (Foto: Peter Zimmer) Folk-Trio Aurago in der Altstädter Kirche (Foto: Peter Zimmer)


Das Programm war nicht auf die lauten und schrillen Töne ausgerichtet, sondern bediente mehr die heiter, ruhige, melancholische und hintersinnige Art. Auf ihrer Website beschreiben sie sich wie folgt: „Aurago, das ist die unverkennbar ausdrucksvolle Stimme der Sängerin Anna Reiland, umspielt und verziert durch Maria Hofmüller am Klavier und Silas Hofmüller an der Gitarre. Die Musik Auragos wird geprägt von Dramatik und Melancholie, bei der jedoch keine Traurigkeit aufkommt. Vielmehr wohnt ihr eine bezaubernde Tiefe und Einfühlsamkeit inne.


Das Repertoire des Trios beinhaltet außer Eigenkompositionen auch neu vertonte Texte und Dichtungen alter Poeten wie zum Beispiel Edgar Allan Poe und Joseph Freiherr v. Eichendorff. Die eingängigen Lieder sind kunstvoll arrangiert und mit viel Detailliebe und virtuosen Passagen verfeinert. Aurago ist Musik im nostalgischen Flair, die sowohl für den stilvollen Rahmen als auch für lockere Abende geeignet ist.“

Und so konnten es die Konzertbesucher auch erleben. Die Altstädter Kirche als intimer Rahmen war dazu bestens geeignet, auch wenn die 100 Besucher eng an eng saßen. Zum Einsatz kamen verschiedene Instrumente, u. a. Akkordeon, Nyckelharpa (ist eine
Schlüsselgeige – ein Streichinstrument, dessen Saiten mechanisch über Tasten verkürzt werden) und persische Santur (ist ein flaches trapezförmiges Saiteninstrument, welches mit kleinen Schlägeln angeschlagen wird und aus dem persischen irakischen Kulturkreis stammt).

Sängerin Anna Reiland führte durch das Programm. Die dargebotenen Titel waren ausschließlich Lieder, deren Musik das Trio selbst komponierte. Die Programmpunkte waren sehr fantasiereich: Thüringer Pforte, Meergedanken, Stiller Augenblick, Hohe Schrecke, Trost der Welt, Großer Wagen u. a. Nachvollziehen konnten fast alle Anwesenden den Titel „Regentrude“, ist er doch nach dem gleichnamigen Kunstmärchen von Theodor Storm gedichtet und in Musik gesetzt. Um auch der Sängerin eine Verschnaufpause zu geben, zeigten die beiden Instrumentalisten als Duo ihr Können.

Der lange Beifall am Schluß bescherte allen noch drei Zugaben. Auf dem Nachhauseweg wird mancher über den Namen „Aurago“ gerätselt haben. Im Internet findet man bei Google: „Die Rotbuchen-Gelbeule (Tiliacea aurago), auch als Gold-Gelbeule oder Bucheneule bezeichnet, ist ein Schmetterling aus der Familie der Eulenfalter. Der Name „aurago“ ist vom lateinischen „aurum“ = Gold abgeleitet. Ob die eine Wortbedeutung oder die andere oder beides dem Konzertbesucher gefällt, ist der jeweiligen Fantasie überlassen.
Peter Zimmer