Gestorben

Der Besessene

Mittwoch
23.08.2023, 18:55 Uhr
Autor:
psg
veröffentlicht unter:
"Nur wer was zu sagen hat, wird auch gehört" - war einer der Lieblingssätze von Gerd Mackensen. Am Sonntag hatte sein Herz aufgehört zu schlagen. Bleiben werden die Erinnerung an einen der Großen in Thüringen und sein unendlich großes Werk. Wir sprachen mit einem Begleiter seiner Kunst...

Gerd Mackensen bei der Arbeit in Sondershausen (Foto: privat) Gerd Mackensen bei der Arbeit in Sondershausen (Foto: privat)
Einer, der angesichts der heutigen Nachricht tiefst betroffen ist: Jürgen Rennebach. "Wir kennen uns seit Jugendtagen, sind zwar alle älter geworden, doch Gerd hat innerlich immer seine Jugend behalten. Wenn ich aus heutiger Sicht auf sein Lebenswerk zurückblicke, dann ist er für mich der Altmeister der Thüringer Bildenden Kunst", sagt Rennebach im Gespräch mit der nnz.

Mackensen sei auch in seinem Alter nicht ausgebrannt gewesen und die Kunstszene hätte noch viel von ihm erwarten können. Doch seit Sonntag endet sein irdisches Werk. Mackensen wurde 73 Jahre alt.

Rennebach erinnert sich: "Wir haben uns gegenseitig bei Eröffnungen von Ausstellungen besucht und als Dank wechselte so manche Grafik per Post den Besitzer. Wenn ich seine Bilder, auch die aus jüngster Zeit, vor Augen habe, dann sehe ich da eine unbändige Kraft, sehe seine positive Besessenheit", so Rennebach.

Gerd Mackensen - mal mit Hut, mal mit Schirmmütze - hier im Gespräch mit dem 2017 verstorbenen Klaus-Dieter Kerwitz. Vielleicht plaudern beide jetzt in einer anderen Späre? (Foto: nnz) Gerd Mackensen - mal mit Hut, mal mit Schirmmütze - hier im Gespräch mit dem 2017 verstorbenen Klaus-Dieter Kerwitz. Vielleicht plaudern beide jetzt in einer anderen Späre? (Foto: nnz)
Er habe Gerd Mackensen nie arbeiten gesehen, aber er weiß, er hat mitunter wie im Rausch gearbeitet, hat die künstlerischen Mittel gegeneinander ausgespielt. "Kein Tag ohne Strich, das war seine Maxime. Gerd wird ein vielfältiges Schaffen der Nachwelt hinterlassen", sagt Jürgen Rennebach am Telefon.
Peter-Stefan Greiner