Nordthüringer Unternehmerverband bleibt in Diskurs mit Politik

Offener Diskurs stärkt Demokratie

Montag
21.08.2023, 17:43 Uhr
Autor:
red
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Der Vorstand des Nordthüringer Unternehmerverbandes (NUV) hat auf seiner jüngsten Sitzung noch einmal bekräftigt, dass er an der Tradition wirtschaftspolitischer Gesprächsrunden festhalten werde...

1. NUV-Sommergespräch (v.l.) MP Ramelow, Moderator René Pfeuffer, NUV-Vorsitzender Niels Neu (Foto: © NUV, Christoph Keil) 1. NUV-Sommergespräch (v.l.) MP Ramelow, Moderator René Pfeuffer, NUV-Vorsitzender Niels Neu (Foto: © NUV, Christoph Keil)

“In einer Zeit, in der aktuell und im nächsten Jahr wichtige kommunale Wahlen und Landtagswahlen in Thüringen anstehen, sehen wir es als Verband sogar als unsere Aufgabe an, den Mitgliedsunternehmen und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Podium anzubieten, auf dem sie ihre Anliegen und Probleme zur Sprache bringen können”, sagt Vorstandsvorsitzender Niels Neu und kritisiert zugleich, dass andere wirtschaftliche Institutionen einen solchen offenen Diskurs zur Stärkung der Demokratie zu wenig anbieten würden.

Laut dem NUV-Vorstand werde in Unternehmerkreisen immer deutlicher und oft auch energischer diskutiert, dass die Politik sich vom Unternehmertum - dazu gehören Arbeitgeber- und Arbeitnehmerinteressen gleichermaßen - immer wieder entferne. Öffentlich darüber zu diskutieren, müsse nicht nur möglich sein, sondern sei aus Sicht des größten Thüringer Wirtschaftsverbandes dringend geboten. Vermutlich habe die Politik in Erfurt und in Berlin noch nicht deutlich genug registriert, dass die Auftragsbücher der meisten Unternehmen immer leerer werden und dringend notwendige Investitionen nicht nur verschoben, sondern mitunter gänzlich abgesagt werden. Es fehle an Planungssicherheit sowie einem erkennbaren Plan zur Überwindung der anhaltenden Inflation und Rezession, um nur einige Beispiele zu nennen.

Der NUV wird seine moderierende Funktion zwischen Wirtschaft und Politik weiter ausbauen. So ist nach den zurückliegenden Veranstaltungen mit den Nordhäuser OB-Kandidaten, der Infrastrukturministerin Susanna Karawanskij sowie mit Ministerpräsident Bodo Ramelow in der kommenden Woche eine Runde mit Innenminister Georg Meier (SPD) und CDU-Fraktionschef im Landtag Mario Voigt geplant. Vorher steht ein Termin mit Staatsminister und Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland Carsten Schneider an. Neben dem Thema Oberzentrum werde dabei u.a. auch die Staatssekretärsaffaire und der damit verbundene Vertrauensverlust in die Politik, die Fachkräfteproblematik, aber auch die von vielen Seiten “gefühlte Überfremdung” deutlich angesprochen und diskutiert. “Dabei erwarten wir von den anwesenden Landespolitikern klare Aussagen, Lösungsansätze und keine Floskeln. Diese Zeit ist vorbei, wie unter anderem immer mehr Umfragen deutlich belegen”, sagt Niels Neu abschließend.