uhz-Betrachtung zu Vandalismus und extremistischen Parolen

Jetzt reicht’s!

Sonntag
20.08.2023, 12:35 Uhr
Autor:
osch
veröffentlicht unter:
Zerstörte Bänke, abgebrochene Bäume, Hundekot, mutmaßliche Giftköder und nun auch noch widerlichste politische Graffiti am gerade erst eingeweihten Spielplatz im Kurpark. Es ist ein Punkt erreicht, an dem entschlossen gehandelt werden muss, wenn Bad Langensalza nicht seinen guten Ruf aufs Spiel setzen will, meint Olaf Schulze …

Auch am Badewäldchen tobten sich Schmierfinken aus (Foto: oas) Auch am Badewäldchen tobten sich Schmierfinken aus (Foto: oas)


In den letzten Wochen häuften sich im kleinen Park an der Kurpromenade unangenehme Vorfälle. Erst knickten Idioten mehrere von Bürgern finanzierte Bäumchen um, dann hinterließen nächtliche Zecher mehrfach morgens ein Bild der Verwüstung, so dass sich die Stadtverwaltung gezwungen sah, an einigen Stellen die Sitzbänke abzuschrauben. Einige Meter weiter im Magnoliengarten wurde eine Bank zerstört und immer wieder tauchten Schmierereien auf.

Die neuerlichen, unglaublich dreisten Schmierereien am eben erst eingeweihten Spielplatz an der Stadtmauer bringen das Fass des Ärgers aber nun endgültig zum Überlaufen. Nicht nur, dass sich ein paar Deppen nicht entblödeten, an die Außenwand des Spieltürmchens zu sprühen; nein, im Inneren dieses Turms wurde riesengroß ein Hakenkreuz aufs Holz gesprayt. Das geht dann über den Vandalismus des wilden Sprühens irgendwelcher Zeichen und Symbole bei weitem hinaus und dürfte ein Fall für den Staatsschutz werden. Wer dieses Symbol eines der menschenverachtendsten Systeme der Weltgeschichte auf einem Spielplatz anbringt, der von kleinen Kindern genutzt wird, der hat nicht einfach nur zu lange auf der Wippe gesessen und sein weniges Gehirn durchgeschüttelt bis nichts mehr übrig war, sondern ist ein Verbrecher und tut das wissentlich und mit böser Absicht.

Nur wenige Meter weiter produzierten sich mutmaßlich die anders herum gepolten Extremisten und verschandelten einen Turm mit dem Antifa-Symbol und dem Schriftzug „Gay love“. Auch die Innenstadt war in den letzten Monaten immer wieder Opfer dümmlicher Schmierereien geworden und selbst vor den Pavillons am Badewäldchen wird nicht mehr Halt gemacht.

Bürgermeister Reinz beschwerte sich schon Anfang Juli bei den Polizeibehörden und schrieb in einem offenen Brief: „Derzeit zeichnet sich jedes Wochenende ein Bild der Zerstörung in der Stadt ab. Zahlreiche Sachbeschädigungen und Straftaten, die allein im letzten halben Jahr eine Größenordnung von rund 50.000 Euro Schaden im Eigentum der Stadt erreicht haben, sind Realität“. Getan hat sich seitdem scheinbar nichts. Die Ermittlungen der Polizeibeamten waren noch nicht von Erfolg gekrönt und der Vandalismus geht ungebremst weiter.

Spätestens mit dem Anbringen verbotener faschistischer Symbole sollte die Exekutive aber mal einige Gänge höher schalten, denn dieser Vorfall überschreitet die Grenze zum politischen Extremismus deutlich.

Fast 50 Zentimeter groß ist das Hakenkreuz im Inneren des Spielturms an der Stadtmauer (Foto: oas) Fast 50 Zentimeter groß ist das Hakenkreuz im Inneren des Spielturms an der Stadtmauer (Foto: oas)


Die fleißige Arbeit aller, die sich um das Wohl der Stadt kümmern und speziell der Gärtner und städtischen Mitarbeiter, die täglich im Kurpark hervorragende Arbeit leisten, wird hier auf infamste Weise beschmutzt und zunichte gemacht. Für die neuralgischen Punkte der Stadt und auch des Kurparks sollte die Errichtung einer Videoüberwachung erwogen werden und von Seiten der Landespolizeiinspektion wäre es wünschenswert, hier mit größerer Präsenz vor allem in den Nachtstunden potentielle Täter abzuschrecken bzw. aktive zu fassen. Die Bürger der Stadt aber sollten sich zukünftig nicht scheuen, verdächtige Personen und Sachverhalte sofort der Langensalzaer Polizeiinspektion zu melden, die nach eigener Aussage immer befähigt ist, in solchen Fällen schnell vor Ort zu sein und die Lage zu prüfen. In der Stadtverwaltung müssen parallel Konzepte erarbeitet werden, wie durch Überwachungskameras, das Ordnungsamt oder private Sicherheitsfirmen in der warmen Jahreszeit künftig die Anlagen der Kurstadt geschützt werden sollen.
Olaf Schulze