WB 4 Sondershausen

Schussfahrt ins Blaue“ führte ins „Grüne"

Montag
14.08.2023, 15:33 Uhr
Autor:
emw
veröffentlicht unter:
Im WB 4 der VS in Sondershausen ist es nun schon seit Jahren zur Tradition geworden, dass es einmal im Jahr eine Fahrt ins Blaue gibt, bei der die Mitglieder nicht wissen wohin es geht und was sie am Ziel dann alles erleben werden...

Vortrag von Förster Ralf Hubert bei der Schussfahrt ins Blaue des WB4 der Volkssolidarität (Foto: T. Leipold) Vortrag von Förster Ralf Hubert bei der Schussfahrt ins Blaue des WB4 der Volkssolidarität (Foto: T. Leipold)


So war es auch dieses Jahr wieder. Es gab eine längere geheime Vorplanung und Vorbereitung im Gruppenvorstand mit vor Ort Besichtigungen und Absprachen.

Der Bus von Funktaxi Grambs fuhr uns vom Busbahnhof in Richtung Bebra. Vorerst ging es leider nicht „ins Blaue“, der Himmel war ja sehr wolkenverhangen und kündigte mögliche leichte Niederschläge an. Aber, wenn Engel reisen – so hatten wir dieses Mal doch auch viel Glück und nur einen kurzen Regenschauer zwischendurch.





Es ging weiter ins Grüne in die Hainleite hinein über den Possen weiter in die Kastanien-Allee bis zum Forsthaus des Thüringenforstes, ein Blockhaus im Possenwald.
Ein kleines Voraus-Kommando von uns war mit PKW bereits schon vor Ort gefahren, im Gepäck (Auto) alles, was wir für den Tag angedacht hatten und auch für die kulinarische Versorgung und Entsorgung von Papp-Geschirr usw. brauchten.

Tische und Bänke hatten wir wegen des ungewissen Wetters bereits in der Blockhütte aufgebaut. Fett-Bemmen mit Gurke geschmiert, heiße Bockwürstchen, Getränke und mehr waren bereits vorbereitet. Zur Begrüßung bedankte sich Thomas Leipold beim ganzen Organisations- und Vorbereitungsteam um Monika und Detlef Menz, Ines und Thomas Leipold und Karin Nohl.
Spätere Überraschungen für den Tag hier im und am Blockhaus wurden schon angekündigt.

Gegen Mittag wurden dann die heißen Bockwürstchen mit Toast angeboten. Danach konnten wir den Revierförster Herrn Ralf Hubert ganz herzlich begrüßen. Auch er hatte vieles für uns bereits organisiert und auch mit vorbereitet. Dafür schon einmal ein ganz herzliches Dankeschön von uns.

Nun führte uns Förster Ralf Hubert erst einmal durch die Geschichte der Hainleite, des Schwarzburgischen Fürstengeschichte und der Sondershäuser Geschichte.
Der Höhenzug der Hainleite, auf dem wir uns hier befinden, was bedeutet das Wort überhaupt? Wir sind hier auf einem Höhenzug aus Muschelkalk, der ursprünglich nur eine ganz leichte Bewaldung bis vor etwa 200 Jahren aufwies.

Das Wort Leite bedeutet, dass hier der Wind durch lockeren Baumbesatz durchstreifen konnte, was den leichten Baumbewuchs in diesem Begriff noch verstärkt. Ursprünglich war auf diesem Höhenzug und dem Plateau eine sumpfige Landschaft mit dazu gehöriger Flora und Fauna. Daher auch der Altdeutsche Begriff Pors – für sumpfige Landschaft. Dieser Begriff wandelte sich im Laufe der Zeit zu „Possen“ um.

Die viel bekannte Sage, dass eine nicht eingeladene Dame um den Fürsten zu ärgern, also „zum Possen“ desselben auf das Jagdschloss des Fürsten hier gekommen sei und damit der Name Possen begründet worden sei, sei nur eine Fantasie und schöne Geschichte, aber eben nicht wahr.

Erst durch die Anlegung von Entwässerungsgräben wurde es möglich, dass aus dem Sumpf und Hain mit Bäumen ein dichter Wald später in etwa über 200 Jahren entstehen konnte.

Natürlich macht dem Wald auch das veränderte Klima und er seit Jahren zu geringe Niederschlag arg zu schaffen. Auch hier versucht man durch andere Gehölze, die besser mit dem Klima und auch mehr Trockenheit auskommen den Wald zukunftsfähig umzubauen. Aber wahrscheinlich wird der dicht bewaldete Buchenwald hier in etwa 100 Jahren auch anders aussehen und bewachsen sein als jetzt.

Nun ging der Förster Herr Hubert zum „tierischen Teil“ über und hatte neben auch wieder viel Wissenswertem natürlich einige Anasschauungsobjekte mitgebracht. Wer kann schon einmal ein Otterfell anfassen? Waschbären (auch als Plage) kennen wir ja hier leider auch, Iltis, Fuchs und mehr bekommt man als Spaziergänger aber eher seltener zu sehen. Zum Thema Wolf hab es auch einige Ausführungen.

Auch wir haben dazu ein eigenes, anderes und gespaltenes Bild. Der Wolf als Art stirbt generell nicht aus, wenn es ihn in unserer näheren Heimat hier in Deutschland nicht gäbe. Sehr große und mehr zusammenhängende Waldgebiete und damit viel bessere Reviere und guter Lebensraum gibt es unter anderem in den weiter östlicheren und nördlichen Ländern.

Als nächste Überraschung erwartete alle eine leckere Portion Eis aus der Eisdiele „Alte Wache" in Sondershausen von Tobi Schneegans gesponsert. Wir bedanken uns ganz herzlich für diesen sommerlichen und erfrischenden Genuss.

Leider geht auch so ein schöner Ausflugstag einmal zu Ende und so wartete bereits der Bus von Funktaxi Grambs für die Rückfahrt.

Das nächste Mal treffen sich die Mitglieder vom WB 4 wieder am 15. August 14 Uhr im Handwerkerstübchen. Dann soll es um Erste Hilfe, auch bei Unwetter, Katastrophen usw. gehen, also erste Hilfe und schnelle erste Selbsthilfe wenn Rettungskräfte nicht sehr zeitnah vor Ort sein können.
Thomas Leipold, WB 4