Norddeutscher ADAC Kart Cup:

Podiumsplatzierungen für Südharzer Rennfahrer

Mittwoch
02.08.2023, 18:02 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Während die Saison des Norddeutschen ADAC Kart Cups (NAKC) bereits Mitte April im sächsischen Lohsa startete und das zweite Rennwochenende Anfang Juni im brandenburgischen Templin stattfand, stieg der Südharzer Kartfahrer Julius Rammelt erst mit der dritten Veranstaltung in das Renngeschehen ein...

Erfolgreicher Rennfahrer mit stolzem Papa: Familie Rammelt (Foto: K.Rammelt) Erfolgreicher Rennfahrer mit stolzem Papa: Familie Rammelt (Foto: K.Rammelt)

Am dritten Juniwochenende fand auf der Kartbahn in Oschersleben direkt neben der Grand Prix-Strecke bei hochsommerlichen Temperaturen Lauf 5 und 6 zum NAKC statt. In der Klasse der Rotax Junioren startend, traf der 13-jährige Schüler in einem gut gefüllten Starterfeld auf Teilnehmer aus ganz Deutschland. Die rund 25 PS starken Rennkarts mit Rotax-Zweitaktmotoren erreichen bei einem Gesamt-Mindestgewicht inklusive Fahrer von 145 Kilogramm auf der 1.018 Meter langen Strecke in der Magdeburger Börde Geschwindigkeiten von über 120 Stundenkilometern. Die Querbeschleunigung in den Kurven entspricht in etwa dem einer Fahrt im Breakdancer-Karussell auf dem Rummel. Die Dauer eines Rennens beträgt 12 bis 13 Minuten.

Im Zeittraining, in welchem die Startaufstellung erfahren wird, erzielte Julius Rammelt mit einer Zehntelsekunde Rückstand hinter Jannik Krebs die zweite Startposition. Auf Platz drei folgte der Meisterschaftsführende Ole Glahn mit dem Abstand einer Hundertstelsekunde zu Rammelt. Es deutete sich damit bereits ein spannender erster Rennlauf an. Hier mischten dann auch Edin Topcic und Fabian Grambke mit. Die Zuschauer sahen ein packendes und enges Rennen mit vielen Windschattenduellen und Überholmanövern. Rammelt erreichte als Drittplatzierter das Ziel, erhielt aber eine 5-Sekunden Zeitstrafe und wurde hinter Jannick Krebs, Topcic, Glahn und Grambke als Fünfter gewertet. Diese Wertung bildete dann auch die Startreihenfolge für den zweiten und finalen Rennlauf des Tages. In diesem hatte Rammelt einen super Start und beendete die erste Runde als Zweiter hinter Glahn. An dieser Konstellation änderte sich bis zum Rennende nichts mehr, trotz spannender Kämpfe an der Spitze zwischen Glahn, Rammelt, Krebs und Topcic. In der Tagesgesamtwertung (jeder Fahrer erhält Punkte für die jeweils erfahrene Platzierung in den Wertungsläufen) gewann Krebs vor Glahn und Rammelt.

Nach nur zwei Wochen Pause ging es am ersten Juliwochenende für die Teams des NAKC erneut nach Oschersleben, um die besten Kartfahrer Norddeutschlands zu ermitteln. Traditionell wird in der Motorsportarena, die perfekte Bedingungen im Fahrerlager und auf der Strecke bietet, jedes Jahr zweimal gefahren.

Unmittelbar zu Beginn des Zeittrainings am Samstag begann es zu regnen. Der kurze Regenschauer reichte und die Strecke wurde komplett nass. Dies stellte die Fahrer, die ausnahmslos auf Slicks starteten, vor besondere Herausforderungen. Am besten kam damit Ole Glahn zurecht. Er sicherte sich die Startposition eins. Neben ihn sollte Fabian Gramke von Position zwei ins Rennen gehen und Julius Rammelt auf Platz drei.

Der erste Lauf am Sonntagmorgen war ein Vierkampf zwischen denselben vier Protagonisten wie bereits zwei Wochen zuvor. Am Ende der 18 Rennrunden hatte Glahn die Nase nur knapp vor Rammelt, auf Platz zwei, dicht gefolgt von Topcic, Krebs und Gramke. Im zweiten Rennen rückte das Feld an der Spitze nochmal näher zusammen. Ole Glahn konnte dem enormen Druck von Julius Rammelt standhalten, behielt einen kühlen Kopf und rettete sich im Foto-Finish vor Rammelt über den Zielstrich. Jannick Krebs reihte sich ebenso nur wenige Hundertstelsekunden dahinter als Dritter vor Topcic als Viertplatzierten des Durchganges ein. Die ersten vier Fahrer trennten nach Überquerung der Ziellinie nur 66 hundertstel Sekunden! Die Tageswertung entschied somit Ole Glahn für sich und konnte seine Meisterschaftsführung ausbauen. Julius Rammelt durfte sich über den Silberpokal freuen. Edin Topcic wurde Dritter.
Am vergangenen Wochenende bog der NAKC mit seinem vorletzten Rennen 2023 auf die Zielgerade ein. Auf der Kartbahn in Belleben veranstaltete der Ostdeutsche ADAC Kart Cup mit dem Norddeutschen ADAC Kart Cup ein gemeinsames Rennen. Entsprechend groß waren die Starterfelder in den Nachwuchsserien besetzt. Wechselhaftes Wetter und starker Wind machten die Abstimmungsarbeit in den Teams nicht einfach. In der Klasse der Rotax Junioren zeichnete sich bereits in den freien Trainings am Samstag und im Zeittraining am Sonntag ab, dass es trotz eher kühler Temperaturen hitzige und knappe Rennen geben würde. Die Poleposition sicherte sich erneut Ole Glahn. Von Platz zwei sollte Jannick Krebs ins Rennen gehen. Startplatz drei ging an Oguzhan Saylik. Julius Rammelt schaffte mit Platz vier den Sprung in die zweite Startreihe.

Den Start im ersten Rennen gewann Glahn und konnte sich gleich vom Feld absetzen, da die Verfolger sofort in enge Zweikämpfe verwickelt wurden. Janek Gabrich schob sich auf Platz Zwei und verteidigte ab da diese Position mit harten Bandagen und Fahrmanövern gegen Krebs und Rammelt. Ein Überholversuch Rammelts gegen Krebs in der vorletzten Kurve der letzten Runde scheiterte und so musste sich der junge Südharzer mit Platz vier im ersten Rennen begnügen.

Das zweite Rennen wurde nach einem heftigen Regenschauer auf Regenreifen gestartet, musste aber nach wenigen Runden nach einem Unfall unterbrochen werden. Die Teams nutzten die Gelegenheit für einen Boxenstopp und wechselten auf Slicks, da die Strecke schnell abtrocknete. Nach dem Neustart führte erneut Glahn vor Gabrich, Krebs und Rammelt, die sich einen packenden Kampf lieferten. Diesen entschied Rammelt am Ende für sich, der sich clever aus den immer heftiger werdenden Rangeleien zwischen Krebs und Gabrich raushielt und nach einer Kollision der beiden Fahrer lachender Zweitplatzierter wurde. In der Tageswertung siegte Glahn vor Rammelt und Gabrich.

Das letzte Rennen der Saison findet für Julius Rammelt am vierten Augustwochenende auf dem Fliegerhorst Faßberg in Niedersachsen statt. Das Team aus dem Landkreis Nordhausen will dort an die vorigen Leistungen anknüpfen, angreifen und erneut das Podium erobern.
Kai Rammelt