Ein wirtschaftliches "Schwergewicht" kommt in den NUV

Robert Böhm war 25 Jahre alt, da begann für den in Mühlhausen geborenen Bauingenieur das Abenteuer bei der Universal Bau GmbH. Er begann im Unternehmen damals als Bauleiter, wurde dann Oberbauleiter und im Januar 2005 Geschäftsführer der Universal Bau GmbH...


Heute, im Jahr 2023 sind es rund 250 Frauen und Männer, für die der 50jährige als Arbeitgeber verantwortlich ist. Und das nicht nur in dem Bauunternehmen, sondern auch in zwei Baumärkten in Mühlhausen und Bad Langensalza in den Hainichhöfen, einem Tourismusprojekt sowie in weiteren Tochterunternehmen.

Im “Kerngeschäft”, dem Bauen, ist das Portfolio der Leistungen breit gefächert. “Wir bauen im Hochbau nahezu alles - von der Garage bis zum großen Klinikum in Gotha, hinzu kommen alle Leistungen des Kanal- und Straßenbaus”, berichtet Robert Böhm. Fast könnte man annehmen, das sei ein Geschäft ohne Probleme, wenn da nicht die Folgen der aktuellen Bundespolitik sowie die globalen Auswirkungen zu meistern wären.

“Unserer Branche, jedenfalls soweit ich das überblicken kann, brechen die Aufträge von privaten Investoren weg. Das betrifft sowohl die Häuslebauer als auch private Unternehmen in nahezu allen Branchen. Eine solche Krise hatten wir nicht in den zurückliegenden zehn Jahren und es ist momentan kein Licht am Ende des Tunnels zu sehen”, konstatiert Böhm. In den Büchern zu finden sind vor allem im Tiefbau noch Aufträge der öffentlichen Hand.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Politik sieht Robert Böhm auch in seinem heimatlichen Umfeld. Die führenden Baustoffhersteller im Unstrut-Hainich-Kreis zum Beispiel befinden sich in Kurzarbeit und es ist momentan eine leichte Panik in der Branche zu verspüren. “Hilfreich wäre vor allem ein pragmatisches Handeln der Politik im Bund und im Land, damit die privaten Investoren ein gewisses Maß an Planungssicherheit haben. Die Investoren fragen sich, wie es mit den Baupreisen weitergeht oder wohin sich die Zinsen entwickeln? Hinzu kommt die immer schlimmer werdende Bürokratie. Jüngstes Beispiel ist die in der Praxis fast nicht umzusetzende Ersatzbaustoffverordnung und die damit verbundene Trennung von Baustoffen”, beschreibt es der Unternehmer.

In der Universal Bau GmbH sieht Robert Böhm momentan kein akutes Arbeitskräfteproblem. Sorgen bereiten ihm jedoch die aktuellen sozialen Umstände. Einerseits bleibt vom Brutto immer weniger übrig, andererseits förderten die politischen Entscheider mit ihren sozialen Gesetzen nicht unbedingt den Anreiz zur Arbeit zu gehen. Den Leuten wird aus manchen politischen Richtungen etwas von vier Tage Woche vorgegaukelt und das in Zeiten, wo Arbeitskräfte sowieso sehr knapp sind. Der Staat überweise genügend Geld, ohne dass man acht Stunden arbeiten müsse. Und so fragt sich Böhm, wie man die Menschen denn motivieren solle, einer Beschäftigung nachzugehen? "Wir als Unternehmer müssen immer wieder diese politischen Fehlentscheidungen ausbügeln, die Frage ist nur wie lange wir das noch leisten können."

Doch Robert Böhm steht in Nordthüringen nicht nur für Bauen und Handel und mit den “Hainich-Höfen” auch für Tourismus, Böhm ist seit seinen Jugendjahren Handball-Enthusiast. Neben Helmut Peter ist der Unternehmer aus dem nationalen und internationalen Damenhandball nicht mehr wegzudenken. Im Jahre 2018 hat er gemeinsam mit Helmut Peter und mit der Unterstützung vieler andere Mitstreiter und Unterstützer den Thüringer HC aus einer wirtschaftlichen Krise geführt und wieder auf sportlich und wirtschaftlich solide Füße gestellt. “Wir wollen in der Bundesliga unter den ersten Vier mitmischen. Ähnliche Ambitionen haben wir auch im internationalen Wettbewerb. Ich bin sehr stolz und freue mich, dass unsere ca. 80 größeren und kleineren Sponsoren auch in Zukunft zu unserem THC stehen”, freut sich Robert Böhm.

Mit seinem Netzwerk und seiner Erfahrung wird sich Robert Böhm mit seinem Bauunternehmen künftig auch im Nordthüringer Unternehmerverband einbringen. Über den Handball sind darüber hinaus bereits Freundschaften nach Nordhausen entstanden, die “in solch einem starken Verbund noch weiter intensiviert werden können”, beschreibt der Unternehmer seine Motivation für die Mitgliedschaft im NUV.
Claudia Rheinländer