Leserpost

Die Sicht der Dinge

Sonntag
23.07.2023, 18:27 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Joachim Retzek aus Büttstedt macht sich Gedanken über den Zustand der Welt im Allgemeinen. Seine Gedanken hat er nicht nur niedergeschrieben, sondern auch in Lyrik gegossen...

Wie sich doch unsere Welt verändert, und hier meine ich nicht nur unser Klima. Egal welche Veränderungen wir eingehen bzw. auch eingehen müssen, manche Dinge bleiben trotz der schnelllebigen Zeit stets gleich.

„Schneller, weiter, höher“ ist zwar die Triebkraft der menschlichen Entwicklung und unseres Fortschrittes, aber dies kann sich auch in ein Gegenteil entwickeln; auch dafür gibt es ausreichend Beispiele, leider („Yin & Yang“: die beiden „Gegensätze“). Bleiben wir optimistisch, so wie wir halt sind, gibt es dann noch gewisse „Grundelemente“, die egal in bzw. aus welchen Zeiten sie betrachtet werden, immer gleichbleiben – und eigentlich ist das auch gut so, denn es hat etwas fundamentales für uns; sozusagen etwas auf das wir uns verlassen können: dass etwas geschieht, wie es schon immer geschehen ist; wie zum Beispiel in dem Gedicht „Natürlich“.

Und natürlich werden die Erfahrungen der älteren Generation an die jüngere Generation weitergegeben, und manchmal werden sie auch angenommen. Doch es ist stets der „Vorzug“ der Jugend manche „Fehler“ neu zu erfahren und daraus zu lernen (hoffentlich). In diesem Sinne, liebe Leserinnen und Leser, viel Spaß beim Lesen und bleiben Sie gesund. Ihr
Joachim Retzek aus Büttstedt

Natürlich


Ob sie zerbricht? So dachte ich und ließ sie einfach fallen,
warum in aller Welt, so dachte ich, sollte sie zerschellen?
Es gab und gibt unausgesprochen so viele Fragen auf der Welt
und jeder sucht sich eine aus, die vielleicht an ihm gestellt.
Schon der Vater meines Vaters stellte sie an seinen Sohn,
„nun, was denkst du, welche Antwort wird zu deinem Lohn?“
Wie viele Fragen mag es wohl geben bis in unsere Zeit,
werden je alle beantwortet oder bleibt die Dunkelheit?
Wie dem auch sei, doch nun musste ich es wissen,
da sprang sie auch schon entzwei, auf unserem schönen Fließen.
„Ob du es glaubst oder nicht“, hörte ich meinen Vater sagen,
„die Vase ist kaputt; sie war aus alten Tagen.“
Er ging - und ließ mich einfach stehen,
ist es so auf dieser Welt, dass es so soll geschehen?
„Na gut“, sagte ich zu mir und war nicht ganz glücklich,
manche Antworten auf manche Fragen sind nur allzu natürlich.
Joachim Retzek