Übergänge – da muss auch die Seele mitkommen

Wann hat sich bei Ihnen im Leben zuletzt etwas grundsätzlich verändert? Der Ort, an dem Sie leben? Der Arbeitsplatz? Ist ein Familienmitglied dazugekommen oder mussten Sie sich von einem verabschieden?
All das sind Situationen, die einen Übergang brauchen...

Es gibt ein Vorher und ein Nachher. Da tut es gut, nicht nur alle praktischen Dinge zu bedenken, die jeweils nötig sind, sondern auch der Seele Zeit zu geben, diesen Übergang mit zu vollziehen.

Uns selbst geht es als Familie im Moment auch so. Mein Mann und ich ziehen mit unseren Kindern in anderthalb Wochen um, in wenigen Tagen ist unsere offizielle Verabschiedung. Da gibt es Unmengen zu organisieren, zu planen und zu bedenken. Und zugleich erwische ich mich dabei, wie ich an meinem Liebensort im Garten verharre und versuche, den Moment festzuhalten. Ich spüre, dass diese Momente wichtig sind für meine eigene Seele. Und ich möchte so gern vieles aus den vergangenen zwölf Jahren in meiner Erinnerung festhalten. Am Sonntag bei unserer Verabschiedung werden wir gemeinsam mit vielen Menschen, die uns in den letzten Jahren begleitet haben und mit denen wir zusammenarbeiten durften, gemeinsam Kerzen entzünden. Dabei werden wir uns gegenseitig davon erzählen, was wir als besondere Momente festhalten wollen. Auf dieses Ritual freue ich mich besonders – es gibt der Seele Raum zum Freuen und dankbaren Rückblicken.

Vielleicht stehen Sie auch gerade mitten in einer kleinen oder großen Umbruchsphase – dann wünsche ich Ihnen solche Momente des Innehaltens, in der wertvolle Dinge festgehalten werden und auch schweres bewusst abgelegt werden kann. Dann entsteht Raum für Neues.
Dr. Katharina Freudenberg