ACE prüfte P+R Parkplätze in Nordthüringen

Schlechte Noten im Check

Dienstag
18.07.2023, 10:01 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Unter dem Motto „Kann Deutschland P+R?“ überprüfen die Mitglieder des ACE-Kreisclubs Thüringen Nord derzeit Park-and-Ride-Anlagen in Erfurt, Weimar, und den nördlichen Landkreisen des Freistaates. Nordhausen war die letzte Station...

Ziel ist es, Missstände aufzudecken, Verbesserungen vor Ort anzuregen und Lob für die Anlagen auszusprechen, die bereits vorbildlich aufgebaut sind. Bereits zum 18. Mal widmet sich der ACE Auto Club Europa im Rahmen seiner Clubinitiative der Überprüfung verschiedener Mobilitätsaspekte. Schirmherrin der ACE-Mobilitätsaktion in Thüringen ist auch in diesem Jahr MdL Dr. Gudrun Lukin, Vorsitzende der Thüringer Landesverkehrswacht und im Vorstand der Deutschen Verkehrswacht. Frau Dr Lukin begrüßt sehr die vom ACE festgelegten über 20 Kriterien in den Kategorien „Angebot und Ausstattung“, „Sicherheit“, „Barrierefreiheit“ und „zusätzliche Mobilitätsangebote“.

Testurteil in Nordhausen ernüchternd
Die beiden Tester des ACE in Nordhausen, Bernd Klöppel und Jörg Lorenz, unterzogen den P+R Parkplatz Grimmelallee / Beethovenring. Mit einem durchwachsenen Fazit. Leider hat der P&R – Parkplatz in Nordhausen nicht bestanden.

„Das einzige Positive ist das kostenfreie Parken, ansonsten erreichte der Park-and-Ride-Parkplatz an Nordhausens Stadtgrenze nur 6,5 von 16 möglichen Punkten. Immerhin: Der Parkplatz ist kostenfrei nutzbar und mit Bus oder Straßenbahn gut angebunden. Das macht einen Umstieg am Stadtrand vom Auto auf den ÖPNV attraktiv. Wir würden es dennoch begrüßen, wenn durch Schilder im umliegenden Straßenraum und entlang der Hauptverkehrsrouten deutlicher auf den P+R Plätze hingewiesen würde,“ erklärt ACE-Kreisclubvorsitzender Jörg Lorenz.

Lorenz stellt weiter fest: „In Sachen Barrierefreiheit liegt der Parkplatz noch im positiven Bereich. Allerdings haben wir festgestellt, dass E-Ladesäulen noch Mangelware sind, auch die flächendeckende Beleuchtung oder Fahrradständer fehlen, Beschilderung und getrennten Fahr- und Gehbereiche sind auch nicht vorhanden.“

Der richtige Ansatz
„Sollen Pendlerinnen und Pendler am Stadtrand vom Auto auf den ÖPNV umsteigen können, müssen Angebot und Infrastruktur stimmen. Die in Nordhausen getestete P+R Anlage ist an der Endhaltestelle einer Straßenbahnlinie gelegen. Das ist grundsätzlich der richtige Ansatz, um Autofahrende an der Peripherie zum Umstieg zu bewegen und somit die Innenstadt zu entlasten. Die Auslastung der überprüften Anlage zeigt aber, dass das Angebot weiter verbessert und beworben werden sollte. Gerade auch mit Blick auf die gegenwärtig sehr komplizierte Verkehrsführung in Nordhausen.

Neben den Infrastruktur-Checks lädt der ACE Pendlerinnen und Pendler dazu ein, sich an einer Umfrage rund um das tägliche Pendeln über www.ace-clubinitiative.de zu beteiligen. Sie soll weiteren Aufschluss über die Nutzungsfrequenz, das Qualitätsempfinden des P+R Platzes sowie das ÖPNV-Angebot vor Ort durch Pendlerinnen und Pendler bieten. Als Gewinne stehen ein Faltrad, ein Fahrradhelm sowie ein Gutschein der Deutschen Bahn in Aussicht. Im Herbst werden abschließend die bundesweiten Ergebnisse der Infrastruktur-Checks sowie der Umfrage veröffentlicht.