Konzipiert wurde diese interessante Ausstellung zum Großvater des Dichterfürsten vom Goethe-Museum in Frankfurt am Main. Das Museum übergab die Tafeln der Ortsvereinigung Sondershausen der Goethe-Gesellschaft und führte sie damit zu den thüringischen Wurzeln zurück...
Der Sohn eines Hufschmieds aus dem thüringischen Dorf Kannawurf, in Artern aufgewachsen, geht als Schneidergeselle nach Frankreich, wird Seidenschneider in Lyon und kommt 1686 nach Frankfurt am Main, wo er zu einem reichen und angesehenen Bürger wird.
Er ist Damenschneider à la mode, der die französisch akzentuierte Schreibweise seines Namens – Göthé – als Ausweis des Raffinements beibehält. Er heiratet, beliefert auch die Höfe im Reich und führt später den „Weidenhof“, eine der ersten Hoteladressen der Freien Reichsstadt. Der Sohn dieses Aufsteigers Johann Caspar – wird Doktor der Rechte, Wirklicher Kaiserlicher Rat und heiratet die Tochter des Bürgermeisters der Stadt. Als deren Sohn Johann Wolfgang – der spätere Dichterfürst – geboren wird, ist der Großvater Göthé schon fast vergessen.
Die Ausstellung spürt mit Abbildungen und Dokumenten der Lebensgeschichte des weitgereisten Schneidermeisters und Gastwirts Friedrich Georg Göthé nach und entwirft das Bild eines Mannes, der mit Neugier und Bildungshunger aus einem thüringischen Dorf aufbricht, um erst in der Welt und schließlich in Frankfurt am Main sein Glück zu machen.
Die Ausstellung orientiert sich an dem 2017 erschienenen Buch „Monsieur Göthé. Goethes unbekannter Großvater“, das in der Anderen Bibliothek erschien.
Nachdem die Ausstellung in Frankfurt a.M., Nordhausen und Weimar die Neugier vieler Besucher geweckt hat, können wir sie endlich auch in Artern präsentieren!
Die Ausstellungseröffnung wird am 15. Juli um 15 Uhr in der St. Veits Kirche sein. Dazu begrüßen können wir zu einem Einführungsvortrag Frau Dr. Barbara Heuchel, Vorsitzende der Ortsvereinigung der Goethe-Gesellschaft Sonderhausen und Frau Edith Baars, Stadtführerin in Sondershausen. Bis zum 27.August 2023, einen Tag vor Goethes Geburtstag, können Interessierte die Ausstellung besichtigen.
Öffnungszeiten: Dienstag, Donnerstag, Freitag und Sonntag jeweils von 14 – 17 Uhr.