SCHULPARTNERSCHAFT

Hühner für die Patenkinder

Sonntag
02.07.2023, 12:22 Uhr
Autor:
psg
veröffentlicht unter:
Zwischen der Nordhäuser Montessori-Schule und der Degambaschule in Äthiopien besteht seit Jahren eine Schulpartnerschaft. Über die Beziehungen beider Einrichtungen berichtet regelmäßig Katrin Cieslak. Diesmal schreibt sie...

Hilfe ist immer noch nötig (Foto: privat) Hilfe ist immer noch nötig (Foto: privat)
Nordhausen/Degamba. Liebe Äthiopienpaten und -freunde, während wir die afrikanische Sommerhitze genießen geht auch das Leben in Äthiopien langsam wieder in geregeltere Bahnen.Kiros besuchte im Mai die Degambaschule und brachte die freudige Botschaft mit, dass inzwischen auch die Schule in Degamba endlich wieder begonnen hat.

Nach fast 3 Jahren ohne Schule können die Jungen und Mädchen nun endlich wieder lernen. Allerdings kommen die Schüler erst nach und nach wieder zum Unterricht. Der Krieg und der Hunger hat die Kinder sehr geschwächt. Von unseren derzeit 110 Patenkindern haben zu unserer Freude aber nur ein geringer Teil die Schule verlassen.


Noch lange sind die Folgen dieses verheerenden Krieges nicht vorbei. Erschüttert haben mich auch die jüngsten Ereignisse, in denen bekannt wurde, dass verschiedene Hilfsorganisationen die Lebensmittellieferungen unterschlagen haben und sich durch den Verkauf auf dem Schwarzmarkt und Umverteilung der Lebensmittel an andere Stellen bereichert haben. Korruption ist in Afrika leider immer noch ein großes Thema. Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) und USAID, der mit Abstand größte Geber von Nahrungsmittelhilfe für Äthiopien, haben beide ihre Unterstützung aufgrund dieser Ereignisse seit März dieses Jahres ausgesetzt. Dies ist eine erneute große Katastrophe für die notleidenden Menschen. Meine Freundin Cathy aus Belgien, die gerade von ihrer Reise nach Tigray zurück gekehrt ist, berichtete mir das auf den Dörfern täglich viele Menschen an Hunger sterben. Der Krieg ist also zu Ende, die Not aber geht weiter.

Ich bin sehr froh, dass wir mit Hilfe von Kiros und seinen Freunden unsere Lebensmittelhilfen immer direkt nach Degamba bringen und gewiss sein konnten, das alles ankommt und durch Hagos, dem Dorfältesten von Degamba, unter den Bedürftigen gerecht verteilt wird. Gemeinsam mit Kiros habe ich überlegt, wie wir die Menschen und unsere Patenkinder in Degamba noch nachhaltiger unterstützen können.Wir möchten gern zeitnah Hilfe schaffen, der Hungersnot längerfristig entgegenzuwirken. Die Getreideaussaat ist bereits erfolgt, so das wir hier nicht mehr unterstützend eingreifen können.

So haben wir beschlossen, dass wir einige Ziegen, Schafe und Hühner für Degamba kaufen möchten. Diese sollen zuerst an bedürftige alleinerziende Mütter, die ihre Männer im Krieg verloren haben, mit ihren Kindern verteilt werden. Damit können sie eine kleine Selbstversorgung starten und durch Handel diese weiter ausbauen.

Für unsere Patenkinder wollen wir gern in der Schule einige Hühner anschaffen. Die Kinder sollen sich um die Hühner kümmern und sie versorgen. Damit haben sie eine verantwortungsvolle Aufgabe, gleichzeitig können sie die Eier verwerten und ab und zu ein Huhn für den gemeinsamen Verzehr schlachten oder im Handel gegen andere Nahrungsmittel eintauschen. Hier bitte ich euch nun alle um eure Mithilfe! Ein Huhn kostet 10 Euro und ein Schaf oder eine Ziege um die 50 Euro.Wer Degamba dafür unterstützen möchte, den bitte ich eine Spende auf unser bekanntes Spendenkonto zu überweisen.
Katrin Cieslak

IBAN: DE83 8205 4052 0305 0189 49
BIC: HELADEF1NOR
Betreff: Degambaschool
Empfänger: schrankenlos e.V.