Ausgaben und Einnahmen der Thüringer Hochschulen

Im Jahr 2021 betrugen die Aufwendungen und Investitionen der Hochschulen und Universitäten des Landes Thüringen 1 719,3 Millionen Euro. Wie das Thüringer Landesamt für Statistik mitteilt, entspricht dies einer Steigerung um 8,0 Prozent im Vergleich zum Jahr 2020...

Die öffentlichen und privaten Hochschulen des Landes Thüringen haben 1 541,3 Millionen Euro für Lehre, Forschung und Krankenbehandlung ausgegeben. Damit stiegen die Aufwendungen um 10,3 Prozent gegenüber 2020. Mit 57,1 Prozent Anteil waren die Personalkosten der größte Ausgabenposten an den Gesamtausgaben, sie betrugen 982,0 Millionen Euro. Der laufende Sachaufwand beziffert sich auf 559,3 Millionen Euro, das ist eine Steigerung um 15,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Dem gegenüber wurden für Investitionen 8,6 Prozent weniger ausgegeben. Die Ausgaben hier betrugen 178,0 Millionen Euro. Der Rückgang ist darauf zurückzuführen, dass weniger Neu- bzw. Erweiterungsbauten entstanden.

Auf die Universitäten entfiel 2021 ein Ausgabevolumen von insgesamt 620,0 Millionen Euro, das waren 7,4 Prozent mehr als 2020. Die Universitätskliniken wendeten insgesamt für Lehre, Forschung und Krankenbehandlung einschließlich Ausgaben für Investitionen 643,9 Millionen Euro (-1,6 Prozent) auf. Die Ausgaben der Fachhochschulen (einschließlich Verwaltungsfachhochschulen) betru- gen 158,1 Millionen Euro und damit 10,4 Millionen Euro mehr als im Vorjahr (+7,0 Prozent).

Die eigenen Einnahmen der Hochschulen stiegen 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 18,9 Prozent auf insgesamt 1092,8MillionenEuro. Die Eigenfinanzierung der Hochschulen konnte somit rund 63,6 Prozent der Ausgaben decken.

Die Umsatzerlöse und Erträge aus Vermögen, von denen 86,7 Prozent von der Fächergruppe Human- medizin/Gesundheitswissenschaften erwirtschaftet wurden, erhöhten sich um 10,9 Prozent auf 593,9 Millionen Euro. Die Einwerbung von Drittmitteln der Hochschulen stieg im Jahr 2021 um 6,0 Prozent auf 235,8 Millionen Euro. Die Drittmitteleinnahmen sind in erster Linie für Forschung und Entwicklung an Universitäten einschließlich medizinischer Einrichtungen/Gesundheitswissenschaften bestimmt.

Wichtigste Drittmittelgeber der Hochschulen waren der Bund (83,5 Millionen Euro), die Deutsche Forschungsgemeinschaft (68,7 Millionen Euro), die Europäische Union (31,6 Millionen Euro) sowie die gewerbliche Wirtschaft (24,2 Millionen Euro). Die Finanzierungsbeiträge sind gegenüber dem Vorjahr leicht angestiegen.

Die Einnahmen der Hochschulen aus Beiträgen der Studierenden stiegen 2021 trotz des pandemiebedingten Aussetzens bzw. der Rückzahlungen der Langzeitstudiengebühren an den staatlichen Einrichtungen durch höhere Studiengebühren und höhere Studentenzahl an den privaten Hochschulen in Thüringen. Sie lagen 2021 bei 258,6 Millionen Euro, der Anteil der privaten Hochschulen beläuft sich in diesem Bereich auf 99,4 Prozent.