Angesehen

“Wenn einer eine Reise tut…”

Mittwoch
28.06.2023, 11:19 Uhr
Autor:
psg
veröffentlicht unter:
Wenn einer Reise tut, dann kann er viel erzählen - das ist mehr als eine alte Weisheit. Für den Chef des Nordhäuser Tabakspeichers, Jürgen Rennenbach, war das Reisen durch Thüringen sozusagen ein Dienstauftrag…

Die Sicherheit stand damals schon beim Reisen oben an. (Foto: nnz) Die Sicherheit stand damals schon beim Reisen oben an. (Foto: nnz)
Der Tabakspeicher ist bekannt für seine Sonderausstellungen. Gerade sie machen den Unterschied - zum Beispiel zum musealen Flaggschiff in Nordhausen, der Flohburg aus. Für die aktuelle Exposition suchte Rennebach sich das Thema “Reisen um 1800” aus. Wir haben uns mal ungeschaut.

Die Menschen in ihrer Neugier, sie waren schon immer unterwegs. Und deren Neugier muss so groß gewesen sein, dass sie auf ihren Reisen Strapazen auf sich nahmen, die heute nicht einmal mehr die Rucksacktouristen akzeptieren würden. Aber - die Deutschen waren nicht nur neugierig auf ihren Reisen, sie waren auch erfinderisch, um die Beschwerlichkeiten - soweit es möglich war - zu minimieren.

Ob der runde Koffer, Tintenfass für unterwegs oder das Reisebesteck - all das und noch viel mehr gibt es im Tabakspeicher zu sehen. Garniert werden die Utensilien mit vielen Informationen zum Reisen in der damaligen Zeit. Wussten Sie zum Beispiel, dass Geheimrat Goethe in seinem Leben rund 40.000 Kilometer gereist ist? Doch zurück zur Dienstreise von Jürgen Rennebach. Er war in Weimar, in Jena, in Pößneck und in Neuengönna. Dort klopfte er an Museumstüren und an die Tür eines privaten Sammlers. “Mitgebracht” hat er an die 100 Exponate und bei vielen wird man in sich sagen: wer hätte das gedacht, dass die damals schon so pfiffig waren.

Die Sonderausstellung “Reisen um 1800” ist noch bis zum 8. Oktober im Nordhäuser Tabakspeicher zu sehen.
Peter-Stefan Greiner