Neues aus dem IWK Nordhausen

Pflegeschüler stellen sich Themen Sterben und Trauer

Freitag
23.06.2023, 13:15 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Das IWK Nordhausen steht für eine praxisnahe Ausbildung in der Pflege und ermöglicht seinen Azubis regelmäßig besondere Einblicke zu verschiedensten Themen...

Gruppenbild zur IWK-Projektwoche Sterbebegleitung (Foto: A.Hagedorn) Gruppenbild zur IWK-Projektwoche Sterbebegleitung (Foto: A.Hagedorn)

Die Lehrkräfte des IWK widmeten eine Woche exklusiv den Themen Sterben, Trauer und Tod und beleuchteten diese aus unterschiedlichen Perspektiven. Pflegekräfte sind in besonderem Maße mit der Sterblichkeit konfrontiert- ein professioneller und reflektierter Umgang ist daher unverzichtbar. Diese besondere Schulwoche wurde jahrgangsübergreifend für die Auszubildenden der Generalistischen Pflege und der Altenpflegehilfe mit Seminarcharakter und Exkursionen gestaltet. Mittels Fachvorträgen, Workshops, Diskussionsrunden und Besichtigungen wurde sich den Themen auf verschiedene Weise angenähert.
Nach einer ersten Einführung, der Versorgung von Schwerstkranken und Sterbenden und auch der Begleitung von Bezugspersonen, wurde ebenso das Sterben von Kindern thematisiert. Auch juristische Aspekte in Hinblick auf Definitionen, Erbrecht und Strafrecht wurden seitens der Fachanwältin Cornelia Mühlhaus beleuchtet.

Künstlerische Methoden zur Trauerbewältigung konnte Diplom Designerin Martina Fricke den zukünftigen Pflegekräften näherbringen. Exkursionen in das Neustädter Hospiz „Haus der Geborgenheit“, zum „Bestattungshaus Baumgarten“ und die anschließende Besichtigung des Nordhäuser Hauptfriedhofes, inklusive des stillgelegten Krematoriums und der Trauerhalle rundeten die Theorie ab und machten auch verschiedene kulturelle und religiöse Herangehensweisen erlebbar.

Ethische Überlegungen in Hinblick auf aktive und passive Sterbehilfe und Wahrheit am Kranken- und Sterbebett wurden durch Dr. Kenneth Berger mit den angehenden Pflegefachkräften in einer sehr respektvollen Atmosphäre diskutiert.

„Losgelöst vom Schulalltag sollte eine angenehme Lernumgebung erschaffen werden, um die persönliche Empathie für das Thema zu stärken. Unsere Auszubildenden hatten so die Gelegenheit ihre eigenen Erfahrungen, Gefühle und Fragen mit einzubringen und miteinander und den ExpertInnen in den Austausch zu gehen. Die IWK-Berufsfachschule versteht es als gesellschaftlichen Auftrag, die Tabuzone „Tod und Sterben“ zu überwinden und einen professionellen Umgang im zukünftigen beruflichen Alltag zu ermöglichen“, so Anika Relius, die als Lehrkraft diese besondere Themenwoche organisierte und fachlich gestaltete.

Auch für das kommende Schuljahr werden Bewerbungen für die Ausbildungsgänge Sozialbetreuer, Altenpflegehelfer und Pflegefachmann/-frau entgegengenommen.
Anne Hagedorn