Heute Vormittag wurde vor dem Kaufland in Bad Langensalza gestreikt. Aufgerufen hatte dazu die Gewerkschaft ver.di. Die Auswirkungen des unangekündigten Ausstandes waren unübersehbar …
Streikende Mitarbeiter heute Vormittag vor der Kaufland-Filiale in Bad Langensalza (Foto: Tobias Benich)
Die Wut unter den Kolleginnen und Kollegen nach dem Angebot der Arbeitgeber im Angesicht beispielloser Preissteigerungen ist groß. Viele Beschäftigte können sich die gestiegenen Preise im eigenen Geschäft kaum noch leisten und müssen gleichzeitig diese Preise den Kundinnen und Kunden gegenüber täglich rechtfertigen. Das kann so nicht weitergehen!, hatte sich Matthias Adorf, Gewerkschaftssekretär bei ver.di Thüringen für den Fachbereich Handel schon im Vorfeld geäußert.
Die Beschäftigten trafen sich 9 Uhr vor dem Kaufland in Bad Langensalza, Lindenbühl zur Streikkundgebung, die zwei Stunden dauern sollte.
Lange Schlangen an den Kassen bei eingeschränktem Betrieb (Foto: T.Benich)
Am 1. Juni 2023 endete die erste Verhandlungsrunde in der Tarifauseinandersetzung des Einzel- und Versandhandels Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ergebnislos. ver.di fordert für die Beschäftigten u. a. 2,50 Euro mehr Lohn und Gehalt pro Stunde, was einer Anhebung des Eckgehalts um ca. 15 Prozent entspricht. Die Laufzeit soll 12 Monate betragen. Die Arbeitgeber bieten lediglich Erhöhungen im Umfang von 7,5 Prozent an, gestreckt auf zwei Jahre.
In Bad Langensalza bildeten sich lange Schlangen vor den Kassen des Marktes. Die meisten Kunden zeigten Verständnis für die Aktion der Kaufland-Mitarbeiter und nahmen die längere Wartezeit von bis zu dreißig Minuten geduldig in Kauf.