Migrationsministerin Denstädt zum Weltflüchtlingstag:

„Wir brauchen Zuwanderung“

Dienstag
20.06.2023, 17:29 Uhr
Autor:
osch
veröffentlicht unter:
Die Thüringer Migrationsministerin Doreen Denstädt (Bündnis 90/Die Grünen) wirbt bei den Bürgerinnen und Bürgern im Freistaat für eine positive Sicht auf die Zuwanderung...

„Die Thüringerinnen und Thüringer sind hart arbeitende Leute mit Herz und Verstand. Deshalb ist den meisten auch einsichtig, dass wir eine gute Zuwanderungspolitik benötigen. Gute Migrationspolitik ist beides: Menschrechts- und Wirtschaftspolitik“, sagte die Ministerin anlässlich des heutigen Weltflüchtlingstages.

Denstädt betonte, dass der Schutz von Menschenleben oberste Priorität haben müsse. Dass immer noch Menschen im Mittelmeer auf der Flucht ertrinken, dürfe von niemandem hingenommen werden. „Wir dürfen aus Angst vor Zuwanderung, die vielleicht verständlich, aber nicht berechtigt ist, nicht unsere Werte wie Humanität und Mitgefühl verlieren“, sagte Denstädt. Auf dem Rücken von Geflüchteten dürfe keine Politik gemacht werden.

Denstädt wiederholte, dass die geplanten Asylrechtsverschärfungen in der EU wie etwa Grenzverfahren nicht der richtige Weg seien. „Eine repressive Politik gegenüber Schutzsuchenden ist inhuman. Sie hat in den vergangenen Jahren nicht funktioniert und wird es auch künftig nicht“, so die Migrationsministerin.

Zugleich werde sie sich aber auch in der nächsten Zeit weiter verstärkt darum bemühen, gemeinsam mit den Kommunen, Landräten, Bürgermeistern sowie den Bürgerinnen und Bürger in Thüringen die große Aufgabe der Migration menschengerecht zu steuern und zu schultern. „Dabei ist mir auch wichtig zu betonen, wie entscheidend Zuwanderung für Wirtschaft und Wohlstand in unserem Land ist“, sagte Denstädt.

Schätzungen zufolge brauche Deutschland rund 400.000 Einwanderer jedes Jahr, um die Zahl der Arbeitskräfte stabil zu halten. „Migration ist damit auch eine Einzahlung auf unsere Zukunft“, sagte Denstädt.