Thüringer Väter nehmen häufig Elternzeit

Ein Indikator, wie groß der Anteil von Männern an der frühkindlichen Betreuung ist, ist der sogenannte Väteranteil beim Elterngeld. Dieser Anteil der Männer an allen Elterngeldbeziehenden lag in Deutschland im Jahr 2022 bei 26,1 Prozent* und in Thüringen noch etwas höher...

Wie das Thüringer Landesamt für Statistik auf Grundlage der Elterngeldstatistik des Statistischen Bundesamtes mitteilt, betrug der Väteranteil in Thüringen 28,4 Prozent.

Damit wies Thüringen im Vergleich der Bundesländer den zweithöchsten Väteranteil auf, nach Sachsen (30,2 Prozent). Der geringste Anteil der Väter beim Elterngeldbezug wurde 2022 im Saarland registriert (20,8 Prozent).

Bei der voraussichtlichen Bezugsdauer des Elterngeldes rangiert Thüringen im Bundesvergleich am anderen Ende der Skala: Im Durchschnitt planten Thüringer Väter im Jahr 2022 für eine Dauer von 3,2 Monaten Elterngeld zu beziehen. Im Bundesländervergleich hatte Thüringen damit, neben Ba- den-Württemberg, die zweitkürzeste Bezugsdauer nach Bayern (3,1 Monate). Der Bundesdurchschnitt lag bei 3,6 Monaten. Die längste Bezugsdauer hatten Väter in Berlin (5,0 Monate) und Bremen (4,8 Monate) beantragt.

Im Vergleich dazu planten Thüringer Mütter im Jahr 2022 durchschnittlich 14,7 Monate Elterngeld zu beziehen. Damit lagen sie knapp über dem Bundesdurchschnitt von 14,6 Monaten. Die längste Bezugsdauer des Elterngeldes planten 2022 die Mütter in Rheinland-Pfalz (15,6 Monate), die kürzeste in Berlin (13,3 Monate).

Von allen 10 986 Thüringer Vätern, die im Jahr 2022 Elterngeld bezogen, erhielten 1 878 Väter bzw. 17,1 Prozent Elterngeld Plus (darunter 503 Väter bzw. 4,6 Prozent mit Partnerschaftsbonus). In Deutschland insgesamt betrug der Anteil 16,1 Prozent. Auch hier gab es große Unterschiede zwischen den Bundesländern: Spitzenreiter war Berlin mit einem Anteil von 28,0 Prozent. Den geringsten Anteil an Vätern, die Elterngeld Plus bezogen, wies Sachsen-Anhalt mit 13,0 Prozent auf.

Diese und weitere Daten zum Thema Elterngeld hält die Themenseite „Eltern- und Kindergeld“ des Statistischen Bundesamtes bereit.

Elterngeld ist eine Geldleistung des Staates, die Eltern in den ersten Lebensmonaten des Kindes in Anspruch nehmen können. Es wird gezahlt, wenn Eltern weniger oder gar nicht erwerbstätig sind, um sich selbst um die Betreuung des Kindes zu kümmern.

Eltern, deren Kinder nach dem 30. Juni 2015 geboren wurden, können zwischen dem Bezug von Basiselterngeld und von Elterngeld Plus wählen oder beides kombinieren. Die Bezugsdauer kann sich hierdurch verlängern, da aus 1 Basiselterngeldmonat 2 Elterngeld Plus-Monate werden.

Wenn beide Elternteile gleichzeitig 4 Monate lang jeweils zwischen 24 und 32 Stunden in der Woche arbeiten, wird zusätzlich ein Partnerschaftsbonus in Form von 4 zusätzlichen Elterngeld Plus- Monaten pro Elternteil gewährt.

*Elterngeldstatistik des Statistische Bundesamtes, Stand 04.05.2023.