Karate Do Kwai

Nordhäuser Karateverein im Untergrund

Sonntag
18.06.2023, 10:25 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Am Samstag ging der Nordhäuser Karateverein in den Untergrund. Was sich erst mal spektakulär anhört, erwies sich als sehr interessante und lehrreiche Führung durch den alten Splitterschutzgraben unter dem Spendekirchhof...

Da Sport im Verein viel mehr als nur Training ist, stand für Mitglieder und Angehörige des Karate-Do-Kwai Nordhausen wieder eine Freizeitaktivität für an.

Die Nordhäuser Karate-Kämpfer waren in der Nachbarschaft unterwegs (Foto: Karate Do Kwai) Die Nordhäuser Karate-Kämpfer waren in der Nachbarschaft unterwegs (Foto: Karate Do Kwai)


Thema war diesmal die Erkundung des Nordhäuser Untergrundes. Michael Garke, Fotograf, Heimatforscher, Stadtführer und Buchautor, stimmte die Teilnehmer vorab mit Wissenswertem über die Nordhäuser Geschichte im Allgemeinen und über die Nordhäuser Luftschutzanlagen im Speziellen ein. Danach ging es in den überdachten Splitterschutzgraben unter dem Spendekirchhof.

Da die Restauration dieses in Thüringen einzigartigen Bodendenkmals noch im vollen Gange ist, hatte jeder eine Taschenlampe dabei. Das verlieh der ganzen Exkursion nochmals ein besonders abenteuerliches Gefühl. Auf jeden Fall bekam man in dem engen Gang eine Ahnung davon, wie außergewöhnlich die Situation gewesen sein muss, wenn sich die wahrscheinlich mehr als 150 geplanten Menschen schutzsuchend zusammengedrängt hatten. Verblüffend wiederum war, dass es dort nicht nur Öfen für die Beheizung, sondern auch mehrere Wasserklosetts gab.

Als kleiner Bonus ging es im Anschluss noch, quasi nebenan, in die Bohlenstube der Domstraße 12. Diese wurde im 16. Jahrhundert recht aufwendig gebaut und nach ihrer Wiederentdeckung restauriert. Das Besondere an der Stube ist, dass sie aus unbekannten Gründen einen sehr schiefen Fußboden hat. Beim Gehen in dem Raum gerät man deshalb selbst nüchtern schon mal ins Schwanken.

Ihr gemütliches Ende fand die Veranstaltung dann am Grill bei Steaks und Würstchen. Doch selbst hier wurde weiter gefachsimpelt und durch Michael Garke noch viele weitere interessante geschichtliche Details vermittelt.

Diese Veranstaltung war nur für den begrenzten Kreis der Vereinsmitglieder gedacht. Allerdings unbeschränkt für alle öffnet der Karate-Do-Kwai Nordhausen am 08.07. seine Pforten, denn da feiert der Verein sein 30jähriges Bestehen mit einem Tag der offenen Tür. Von 15.00-17.00 Uhr führen die verschiedenen Übungsgruppen in der Sporthalle Spendekirchhof jeweils Informations- und Mitmachtrainings für alle interessierten Gäste durch. Neugierige Besucher sind dazu herzlich eingeladen und willkommen. Parallel dazu wird es Spiel & Spaß für die Kinder beim Kinderfest geben.

Im Karate-Do-Kwai Nordhausen gibt es für Karate verschiedene, nach Alter, gestaffelte Trainingsgruppen für Kinder, Erwachsene und auch eine eigene Senioren-Gruppe. Für Kobudô (Waffenkarate) und SaCO-Selbstverteidigung muss man das 14. Lebensjahr schon erreicht haben. Karate-Aerobic ist gerade bei Frauen sehr beliebt und ideal für die Verbesserung der Fitness geeignet. Außerdem gibt es noch eine Übungsgruppe Qi-Gong. Die Kleinsten (4-7 Jahre) werden entwicklungsgerecht in der Ninja-Kids Gruppe an den Sport herangeführt. Wessen sportliches Interesse nicht unbedingt im Kampfsport liegt, der ist in der Gruppe Basis-Fit gut aufgehoben.

Information bekommt man im Internet unter www.karate-nordhausen.de, per Telefon NDH 60 47 36 oder einfach mal zu den Trainingszeiten in die Sporthalle Spendekirchhof des Humboldt-Gymnasiums in der Münzgasse vorbeischauen.
Sven Schröter, Karate-Do-Kwai Nordhausen