Der Kirchenkreis Südharz verabschiedet diesen Sonntag Pfarrer Matthias Hänel in den Ruhestand. Um 14 Uhr wird der Festgottesdienst in der St. Laurentius-Kirche zu Nordhausen-Salza gefeiert. Im Anschluss lädt die Kirchengemeinde zum Kaffeetrinken in den Pfarrgarten ein...
Seit 2001 ist der gebürtige Hallenser Matthias Hänel auf der Pfarrstelle Salza-Niedersalza im Dienst. Ab 2005 auch in der Kirchengemeinde Herreden. Soweit die offensichtlichen Fakten.
Doch bekannt sind Matthias Hänel und seine Familie für vieles, was sich nicht so leicht darstellen lässt: Für offene Türen, Herzen und Ohren für Menschen aus aller Welt in Not, mit aller notwendigen Konsequenz und Unterstützung. Eine Aufgabe, die nicht an der Stubentür der eigenen Familie endet. Als die Gemeinde vor Jahren schon mit dem Ökumenepreis für ihr Engagement ausgezeichnet wird, sagt Hänel schlicht: „Es ist eine Herausforderung für uns alle. Aber...wir können eigentlich nicht anders. Die Arbeit ist jetzt eben dran.“ In den Gottesdiensten der Gemeinde versammeln sich regelmäßig Menschen vieler Nationen. Das Vaterunser hängt in 15 Sprachen im Vorraum der Kirche. „Und jede dieser Sprachen ist hier schon gebetet worden“, erzählt der Pfarrer.
Doch nicht nur Mission, Organisation und Gastfreundschaft beschreiben sein Leben. Eines seiner zahlreichen Talente liegt im handwerklichen und künstlerischen Bereich.
Holzarbeiten und das Zeichnen sind sein Ding. Gern brachte er die Schlagbohrmaschine 2020 in der Adventszeit allmorgendlich genüsslich zum Einsatz. Befestigt hat Matthias Hänel damit die großen Adventskalendertüren auf dem Kirchplatz, dort, wo sonst immer der Adventsmarkt stattfand. Obwohl in Coronazeiten nahezu nichts mehr ging, hat er es so geschafft, den Menschen von Weihnachten zu erzählen.
Als Pfarrer Hänel den Ökumenepreis 2016 mit vielen Gemeindemitgliedern entgegennahm, sagte er abschließend: „Lasst uns unseren Glauben nicht verstecken, sondern fröhlich leben und in Liebe dazu einladen.“ Vermutlich wird sein Abschied am Sonntag ähnlich klingen.