Theatergruppe des Salza-Gymnasiums feiert umjubelte Premiere

Wundervoll im Anderland

Mittwoch
14.06.2023, 16:45 Uhr
Autor:
emw
veröffentlicht unter:
Im Kultur- und Kongresszentrum präsentierten die 10. Klassen des Salza-Gymnasiums gestern Abend ihr Theaterstück „Alice im ANDERLAND", frei nach Lewis Carrol. Zur Premiere hatten sich hunderte erwartungsfrohe Zuschauer eingestellt, die nicht enttäuscht werden sollten …

Michelle Fröbe als Alice und Erik Paul Baumbach als Grinsekatze wussten zu überzeugen (Foto: Eva Maria Wiegand) Michelle Fröbe als Alice und Erik Paul Baumbach als Grinsekatze wussten zu überzeugen (Foto: Eva Maria Wiegand)


Eine Kamera fliegt über Bad Langensalza und senkt sich ins Salza-Gymnasium nieder, das in diesem Falle als städtische Irrenanstalt dient. Die Protagonisten aus Lewis Carrolls Klassiker „Alice im Wunderland" sind wenige Jahre nach der ursprünglichen Handlung hier gefangen und werden den gegensätzlichen Therapieansätzen zweier Ärztinnen ausgesetzt. Neben Alice und ihrer Kopfgeburt, der Grinsekatze, lernen die Zuschauer im voll besetzten Saal des Kultur- und Kongresszentrums in diesem kurzen Eingangsvideo den verrückten Hutmacher, die Raupe und das weiße Kaninchen kennen, die in den Katakomben der Anstalt ihr freudloses Dasein fristen.

Michelle Fröbe und Erik Paul Baumbach, in der Mitte Giulia Ritter als "White Rabbit" (Foto: Eva Maria Wiegand) Michelle Fröbe und Erik Paul Baumbach, in der Mitte Giulia Ritter als "White Rabbit" (Foto: Eva Maria Wiegand)

Alice ist auf der funktional und phantasievoll gestaltenen Bühne die traumatisierte Patientin 263 der Nervenheilanstalt Bad Langensalza. In ihrer Wahrnehmung tauchen Carrolls bekannte Figuren als Zerrbilder auf. Einige Jahre nach den Abenteuern im Wunderland sind ihre Eltern bei einem Brand ums Leben gekommen.

Von der ersten Szene an wird klar, dass wir es hier nicht mit der Aufführung eines beliebigen Schulprojekts zu tun haben, sondern mit einer ausgefeilten und professionellen Inszenierung, die den Darstellern ihr ganzes Talent und viel Fleiß abverlangt. Geführt von einer Regie, die aus jedem der jungen Mimen großartige schauspielerische Leistungen herausgearbeitet hat. In dieser geschlossenen Ensembleleistung ragen Alice alias Michelle Fröbe, die Grinsekatze, verkörpert von Erik Paul Baumbach, das weiße Kaninchen (Giulia Ritter), die stets fröhlich bekiffte Raupe (Magdalena Sadowski) und die furchteinflößende die Herzkönigin (Selma Seiffert)
besonders heraus.


Nachdem über zwei Stunden der kurzweiligen Handlung die verschiedensten Psychosen benannt und beleuchtet wurden, sieht Alice keinen anderen Ausweg als die Grinsekatze aus ihrem Kopf zu verbannen und alle zu vernichten, indem sie die Anstalt niederbrennt.

Trotz des tragischen Endes kannte der Jubel des begeisterten Publikums im Anschluss kaum ein Ende, denn hier konnte ein außergewöhnlicher Theaterabend gefeiert werden, an dem es nichts zu bekritteln gab. Ganz im Gegenteil: Hut ab vor einer solchen Leistung, die von den Schülern einer zehnten Klasse dargeboten wurde. Vom Tontechniker über die Kulissenmaler und Videokünstler bis hin zu den Akteueren auf der Bühne haben sich alle die Note 1 verdient. Und auch die Lehrerin darf sich diese Zensur für ihre starke Anleitung eintragen.
Eva Maria Wiegand

Besetzungsliste
  • Alice - Michelle Fröbe
  • Die Grinsekatze - Erik Paul Baumbach
  • Der Hutmacher - Aaron Recknagel
  • Die Herzkönigin - Selma Seiffert
  • Der Herzbube - Lucas Wiesemann
  • Die zwei Lakaien -Daniela Topukova und Lysander Wirt
  • Arzt 1 - Anna Benesch/ Pauline Müller
  • Arzt 2 - Joana Becker/ Muriel König
  • Das Kaninchen - Giulia Ritter
  • Die Raupe - Magdalena SADOWSKI
  • Die Köchin - Zoe Alperstedt
  • Die Herzogin - Hanna Adlung/ Belma Dizdarevic



Das Team hinter der Bühne
  • Inszenierungsleitung: Theresa Eichhorn (Lehrerin)
  • Regie & Organisation: Marie Reinhardt, Felipa Posner, Chiara Mäder
  • Maske & Kostüm: Sari Koch, Maya Schleip, Marietta Pöttner, Johanna Thon
  • Kulisse & Requisite: Cyd Teichmann, Leon Adloff, Elias Walter
  • Licht & Ton: Marius Bark
  • Video: Erik Paul Baumbach