nnz-Forum

Wahlbeben in Thüringen

Montag
12.06.2023, 14:47 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Wahlbeben in Thüringen, ein MP und ein „Ostbeauftragter“ urteilen den Osten ab und disqualifizieren sich beinah selbst. Merken die es noch? Ein Aufruf an das politische Establishment von Tim Schäfer...

Der „Ostbeauftragte“ meint, seiner Politik nach sei nur er der Problemlöser. Ein MP äußert sich bestürzt, findet aber irgendwie seit Wochen wahrnehmbar kaum noch statt. Es wirkt etwas hilflos, alles, die Schuldfrage läge sozusagen rein beim Wähler. Aber das kann man weder noch so hören und schon gar nicht mehr für bare Münze nehmen.

Fraglich bleibt und das klingt wirklich absurd, worauf sich der „Ostbeauftragte“ bezieht. Denn das lässt er offen. Dabei sind die Probleme und fatalen Fehlleistungen aktueller Politik in aller Munde und greifen direkt in die geschundenen Geldbörsen der Menschen. Es ist schlicht nicht erkennbar, wo und womit Herr Schneider sich dagegen hervorgetan hat. Was hat er als „Ostbeauftragter“ denn bewirkt? Er bleibt nebulös, wie oft, klingt aber staatstragend, ahmt in Rede und Betonung sein Vorbild, den Bundespräsidenten Steinmeier nach, wirklich beeindruckend. Er lässt ich zitieren mit: „niemand traut der AfD zu, Probleme zu lösen“. Eine fatale Fehleinschätzung. Die Meinung der Wähler ist offensichtlich anders.

Denn dabei verkennt er, dass viele Menschen geradezu konsterniert sind, was die Ampel da so national wie international einbringt. Für die Abwendung vieler Ostdeutscher von der Politik sind aus Sicht von Schneider „nicht die Konflikte in der Ampel-Koalition ausschlaggebend. Dafür gebe es tieferliegende Gründe“. Schneider zählte dazu auch die fehlende Teilhabe von Ostdeutschen in Spitzen-Jobs von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Bei vielen Ostdeutschen sehe er „eine gefühlte Fremdbestimmung“. Dabei verkennt er, wie viele ertragsreiche Jahre (für sich selbst auch) er selbst als Spitzenmann der SPD & Politik schon verbracht hat. Er wirft sich also selbst vor, möglicherweise, nicht so viel erreicht zu haben, um die Bürger vom Abwenden von der Politik zu bringen? Im Grunde sagt er das, ist aber meilenweit weg jeder Selbstkritik.

Ein MP aus Thüringen kommt lediglich in einer Bewertung statt, eine Stimme, wie aus Sachsen ist kaum mehr vernehmbar. Außer unisono, der (Nicht-)Wähler habe Schuld! Der Wähler sollte das berücksichtigen, es wird ja schon bald wieder weiter gewählt. Es sollten tatsächlich Politiker sein, die etwas bewirken. Die Politik muss sich mehr an den Bedürfnissen der Wähler orientieren, Plattitüden greifen nichtmehr so?
Tim Schäfer