nnz-Forumsbeitrag von Tim Schäfer

Harztors 26 – Der Burgenweg

Mittwoch
07.06.2023, 14:22 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Harztor ist eine Perle und bietet auf 17 Kilometern 26 Burgen und hat somit eine einmalige Dichte an alten Befestigungen/Burgen. Dieser Dichte ist in Europa einmalig meint unser Leser und Hobbyhistoriker Tim Schäfer...

Braunsteinhaus –Ilfeld – Neustadt- Hermannsacker (mit Abstecher Harzungen und Niedersachswerfen): Harztor ist eine Perle im Südharz. Historische oder altertümliche Befestigungen bietet die Gemeinde Harztor wie kostbare Perlen, die auf einer Kette aneinandergereihet sind. Dabei gibt es stolze 26 Burgen und Befestigungen seit der Frühzeit, eine große Vielfalt insbesondere aus dem Mittelalter und eine der höchsten Dichten, die in Deutschland und Europa überhaupt zu finden sind. Dies kumuliert um Hermannsacker mit Höhenburgen, die nahezu einmalig in der Burgengeschichte sind.

#Die Gemeinde Harztor ist eine junge Gemeinde im hohen Norden Thüringens am Südharz im Landkreis Nordhausen. Herrliche Wege mit Panoramasichten sind bei Wanderern beliebt. Neuerdings besinnt man sich auf uralte Traditionen, die deutschlandweit einen Vergleich nicht zu scheuen brauchen. Die alten Befestigungen und Bauten, insbesondere aus dem Mittelalter bieten Kloster und Kirchen, alte Rittergüter und Höhenburgen, die jeder Wanderer mit einem Elektrofahrrad mit etwa 17 Kilometern erfahren oder erwandern kann, quasi in einem Zuge mit einem Abstecher nach Niedersachswerfen, sonst von West nach Ost den alten Wegen am Südharzrand folgend. Zu den bekanntesten Burgen zählen die Harzburgen, die Ilburg und das Kloster (Ilfeld), natürlich herausragend die Burgruinen Hohnstein und das Neue Schloss (Neustadt) oder die Ebersburg (Hermannsacker), aber auch die Motte Riesenhaupt (Niedersachswerfen), das ehem. Rittergut in Harzungen, in Niedersachswerfen hat es offenbar zwei Rittergüter gegeben.

Startend am Brausteinhaus Ilfeld finden sich die Harzburgen, die Ilburg, das Kloster, die Wehrkirche, Eynunge, Bielsteine, Frawenburgk, Hustal und Falkenstein in Richtung Neustadt. Dort sind die Burgruine Hohnstein, das Neue Schloss, der Spielberg und der Wahl. Weiter des Wegs Richtung Hermannsacker folgen die Heinrichsburg, Westl. Allzunah, Lehnberg, Küchenhai`s, Schadewald (Hohe Allzunah), Niedere Allzunah, Friedenland und Vockenrode.

27 Burgen bzw. uralte Befestigungsanlagen sind dokumentiert, auf der Entfernung von 15 km sicher herausragend, womöglich einmalig in Deutschland in einer Gemeinde. In einer Gemeinde Harztor, die eine Fläche von ca. 109 km² ausmacht, dürfte es sich mithin um eine der höchsten Burgendichten je km2 Europas handeln.

Leider sind nicht alle alten Befestigungen gut ausgeschildert, aber es gibt ein gutes Radwegnetz, teils ist der Kurs aber anspruchsvoll. Sollte Harztor mit seinem 26-er Burgenweg nicht mehr in das Marketing?

Plan Fahrtzeiten/Wanderzeit
knapp drei Stunden mit E-Bike (+ 40 Minuten Hin- und Rückfahrt, NSW Burgmotte Riesenhaupt und Ruine Johanneskirche)
3,7 Stunden wandern Braunsteinhaus bis Ebersburg
13 Kilometer (+ 3 Kilometer NSW) optimale Route

Liste Burgen/ Befestigungen der Ur- und Frühzeit/Mittelalter

Burgmotte Riesenhaupt
Walburg Faciusgraben
Ruine Johanniskirche/Glockenstein
Rittergut/Tafelgut NSW
Braunsteinhaus (Gasthof)
Kleine Harzburg
Große Harzburg
Ilburg
Kloster (ehem.) Ilfeld
Wehrkirche
Eynunge
Bielsteine
Frawenburgk
Hustal
Falkenstein
Ho(h)nstein mit Gasthof
Neues Schloss m. Park (mit Gondelteich)
Spielberg
Wahl
Heinrichsburg
Westl. Allzunah
Lehnberg
Küchenhai`s
Schadewald (Hohe Allzunah)
Niedere Allzunah
Friedenland
Vockenrode
(Harzungen Rittergut/ NSW 2x Rittergut)

Quelle: TLDA Katalog der Befestigungen, Prof. Paul Grimm, Berlin und Weimar, in „Die ur- und frühgeschichtlichen Bodendenkmäler im Kreis Nordhausen“, Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringens, Buchhandlung G. Rose, Nordhausen 1974
Tim Schäfer