Sonderausstellung in der Flohburg

Medizin in der alten Reichsstadt

Freitag
02.06.2023, 12:05 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Für ihr Buch "Pocken, Pest und Pillen" rund um die Medizingeschichte der alten Reichsstadt Nordhausen hat Dr. Antonia Jäger viel Aufmerksamkeit und Lob erhalten. Demnächst wird es in der Flohburg nun auch eine Sonderausstellung zum Thema geben...

Die in der Schriftenreihe der Friedrich-Christian-Lesser-Stiftung beheimatete, im Jahr 2022 vom Michael Imhof Verlag herausgegebene Monographie „Pocken, Pest und Pillen. Gesundheit, Krankheit und Heilende in Nordhausen 1223 bis 1802“ ist nicht nur in der Domäne der Medizingeschichte Thüringens ein Ausnahmewerk. Die Autorin, Frau Dr. Antonia Jäger, schließt damit auch eine exorbitante Lücke in der Geschichtsschreibung ihrer Heimatstadt Nordhausen.



Zum ersten Mal steht eines der gewichtigsten Lebensthemen im Fokus: Entwicklung, Umgang und Vielfältigkeit von Krankheit und Gesundheit der Menschen aus allen Gesellschaftsschichten. Frau Dr. Jägers Forschungsarbeit verschafft dramatische wie auch nüchterne und hilfreiche Einblicke in die Parallelen zu den heutigen Herausforderungen. Es beantwortet mitunter die Fragen, wie unsere Vorfahren mit Epidemien, Hygiene und Alkoholkonsum umgegangen sind.

Dass sie wissenschaftlich fundiertes Wissen um die Entwicklung der vielen Facetten von einem der menschlichen Grundbedürfnisse explizit am Beispiel der Reichsstadt Nordhausen geschaffen hat, prädestiniert ihre Monographie für die Aufgabe, inhaltlicher Gegenstand der letzten Ausstellung der dreiteiligen Sonderausstellungsserie zum 800. Jubiläum der Reichsstadtgründung Nordhausens zu sein.

Das Konzept für die Sonderausstellung ist darauf ausgelegt, ebenso wie die Monographie, tief in die Materien Seuchen, Geburtshilfe und Kinder, Anatomiehaus, Apotheken, Praktische Ärzte, Wundärzte und Chirurgie, Stadtärzte und Hospitäler einzutauchen. Der Besucher der Ausstellung wird sich auf eine noch nie da gewesene Entdeckungsreise zu den regionalen Besonderheiten der Nordhäuser Medizingeschichte begeben. Er begegnet dabei den wissenschaftlichen Leistungen und dem bürgerschaftlichen Engagement von historischen Personen sowie den Verflechtungen von Sozialem, Therapiemöglichkeiten, Forschungsstand, Politik und Wirtschaft.

Die Ausstellung öffnet am 10. Juni und wird bis zum 19. November zu sehen sein. Die Vernissage findet am 10. Juni um 11 Uhr statt.

Die museale Inszenierung, einschließlich der zahlreichen Fachvorträge durch renommierte und fachkundige Referenten und der museumspädagogischen Angebote, werden die historische Identität der ehemaligen Reichsstadt anders, neu und vielschichtiger erlebbar machen.