An der Hornungshöhe

Staffelstabübergabe beim Arbeitseinsatz

Montag
29.05.2023, 17:49 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Nach zehn Jahren übergab Peter Keßler jetzt den Staffelstab an Felix Niehoff und Toni Krüger, diejenigen Mitstreiter, die von Anfang an mit Herzblut an seiner Serie standen. Am 20. April 2013 hatten die DLRG Ortsgruppe Kyffhäuser und die Abteilung Judo der VSG 70 Bad Frankenhausen gemeinsam die Patenschaft über die Schutzhütte übernommen …

Die Olsenbande 2.0 nach dem Arbeitseinsatz (Foto: K.Kämpfe) Die Olsenbande 2.0 nach dem Arbeitseinsatz (Foto: K.Kämpfe)

Nahe des „Rudolfstieges“ trägt sie den Namen des Sponsors (zu seinem 50. Firmenjubiläums erbaut) und Ehrenbürgers der Kurstadt, Hugo Hornung. Als Ziel vieler Osterwanderungen der Vereine fiel den Mitgliedern der immer schlechter werdende bauliche Zustand dieses Dornröschenschlosses auf und 2013 begannen beide Vereine mit ersten Streich- und Aufräumungsarbeiten. Mit der Unterstützung des Bauamtes und im Besonderen des Bürgermeisters Herr Matthias Strejc, wurden die Aufgaben größer und spezieller.

So waren auch ehrenamtlich zahlreiche Fachgewerke mit am Start, die Maurer- und Putzarbeiten ausführten, Herr Ansorg, ein Tischler aus Griefstedt, fertigte zum Materialpreis die neuen Geländer und eine Firma übernahm die Restaurierung der Daches. Die dazu notwendigen Gerüstteile wurden in speziellen Trainingsstunden durch die Judoka über gut 800 Meter vom letztmöglich mit einem LKW erreichbaren Ablageplatz bis zur Hütte hin und wieder zurück getragen.

In genau 25 Arbeitseinsätzen mit anfänglich mehr als 15 Teilnehmern wurde gestrichen, geölt, gespachtelt, lasiert, gereinigt, die Wege gepflegt, gefallene Bäume beräumt, gefeiert und ein Gipfelbuch eingerichtet. Dank Corona reduzierte sich die Teilnahme an den Arbeiten auf Toni Krüger, Felix Niehoff und Peter Keßler. Unter der Devise: Wenn zu dritt, dann eben öfter im Jahr, schleppte die Truppe zweimal im Jahr das Werkzeug und die Farben. Besonders spannend war in einem der letzten Jahre der Einsatz im Schnee, wo natürlich nicht gestrichen werden konnte, dafür aber dann ein Schneemann den Eingang zierte.

Zahlreiche Unterstützer aus der Stadtverwaltung ließen es sich auch nicht nehmen, das Projekt mal selbst unter die Lupe zu nehmen. So war Frau Jedicke, eine sehr engagierte verantwortliche Mitarbeiterin des Bauverwaltungsamtes, regelmäßig unser Gast. Herr Möbius vom Stadtmarketing kam sogar mal mit einem Drohnenführer und ließ Bilder von oben machen und natürlich war der Wanderwegewart Herr Rückebeil gern bei uns und natürlich auch zahlreiche Stadträte, die sogar selbst mit Hand anlegten.

Im Arbeitseinsatz zum Pfingstsonnabend stand das Ausspachteln von verwaisten Holzwurmwohnungen, das Verputzen der Treppenstufen, das Auffüllen von Steinspalten, das Beseitigen von Schmierereien, sowie das Streichen der Innenwände und des Holzgebälkes auf der Tagesordnung. Das Hornungshöhegipfelbuch wurde schon vor zwei Monaten erneuert und ist auch schon wieder gut gefüllt. Natürlich wurden bis 17 Uhr alle Aufgaben vollständig erfüllt, denn die „Olsenbande 2.0“ mag es, wenn ein Plan gelingt.

Trotzdem darf man diesen schon in diesem Jahr 140 Jahre alten Bau nie aus dem Auge verlieren.
Deshalb bleiben die drei auch weiterhin dran, nun unter der Organisationsleitung der von Toni und Felix, denn die Aufgaben werden nicht weniger. Große Probleme werden auch weiterhin der Untergrund und der immer näher kommende Hang sein. Der Kalkstein löst sich auf, mit Mörtel verkleben stellt nur eine kurzzeitige Verzögerung der Steinzerfallsprozesse dar und die natürliche- und besucherbedingte Abtragung des Kalksteines direkt vor der Schutzhütte sorgt schon jetzt dafür, dass man mit viel Vorsicht vor dem Haus entlanggehen muss. Und je steiler der Abfall des Hanges, desto schneller erfolgt dessen Verwitterung. Ja, aber was hat ewigen Bestand? Keßler´s letzte Worte dazu waren nur: „In 4,5 Milliarden Jahren wird die Erde von der Sonne geschluckt, wenn die Hütte bis dahin steht, reicht´s auch…“
Kathrin Kämpfe