Grenzlandmuseum Eichsfeld lädt ein

Wandern im Grenzland

Dienstag
23.05.2023, 11:09 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Am kommenden Sonntag veranstaltet das Grenzlandmuseum Eichsfeld gemeinsam mit der Heinz Sielmann Stiftung eine Gedenkwanderung am Grünen Band...

Am 26. Mai 1952 beschloss die DDR sogenannte „Maßnahmen“ zur Abriegelung der rund 1.400 km langen innerdeutschen Grenze zur Bundesrepublik Deutschland und führte damit eine Verschärfung des Grenzregimes ein. Einen Tag später, am 27. Mai 1952, wurde zur Überwachung der Grenzregion die „Polizeiverordnung über die Einführung einer besonderen Ordnung an der Demarkationslinie“ vom Ministerium für Staatssicherheit erlassen.

Die Errichtung einer gestaffelten 5 km tiefen Sperrzone wurde darin festgelegt sowie strenge Regularien für das Leben und Arbeiten in der Sperrzone. Menschen, die außerhalb der Sperrzone lebten, mussten Passierscheine für einen Besuch oder die Arbeit beantragen. Westdeutsche durften nicht mehr in die Ortschaften des Sperrgebietes. Die Proteste während der Friedlichen Revolution im Herbst 1989 führten am 13. November 1989 zur Aufhebung des Sperrgebietes.

Zur Grenzabriegelung von 1952 gehören auch Zwangsaussiedlungen. Sie wurden nur wenige Tage nach den Verordnungen im Sperrgebiet an der innerdeutschen Grenze durchgeführt und sind unter dem Namen „Aktion Ungeziefer“ bekannt geworden. Bei den Zwangssiedlungen im Jahr 1952 verloren mehr als 8.000 Menschen ihre Heimat. Im Eichsfeld waren mehr als 300 Menschen betroffen. Eine zweite große „Zwangsaussiedlungsaktion“ aus dem Sperrgebiet fand am 3. Oktober 1961 statt.

Das Grenzlandmuseum Eichsfeld und die Heinz Sielmann Stiftung erinnern auch dieses Jahr wieder mit einer Gedenkwanderung an die Abriegelung der innerdeutschen Grenze und an die Folgen, die die Verschärfung des DDR-Grenzregimes für die Menschen auf beiden Seiten der Grenze hatte. Am West-Östlichen Tor wird ein Zeitzeuge über Fluchten in der Zeit der deutschen Teilung berichten. Während der Wanderung geht es auch um die wertvollen Perlen der Natur, die heute rechts und links des einstigen Todesstreifens und heutigen Grünen Bandes liegen.

Treffpunkt ist in diesem Jahr das Grenzlandmuseum Eichsfeld, los geht es um 11.00 Uhr. Von dort erfolgt ein Bustransfer zum Parkplatz Rote Warte. Hier beginnt die rund 9 km lange Wanderung zurück zum Grenzlandmuseum Eichsfeld. Der Unkostenbeitrag beträgt 7,00 €, ermäßigt 5,00 € für Schüler*innen, Student*innen und Rentner*innen. Darin enthalten sind der Eintritt ins Grenzlandmuseum sowie der Bustransfer zum Parkplatz Rote Warte. Anmeldung unter bildungsstaette@grenzlandmuseum.de