Mühlhausen

Erinnerung an den 17. Juni

Montag
08.05.2023, 15:38 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Am 17. Juni 1953 lehnen sich in der DDR die Menschen gegen die SED-Diktatur auf. In über 700 Orten wird seit den frühen Morgenstunden gestreikt und es kommt zu spontanen Kundgebungen. Auch abseits der großen Städte soll jetzt an die Geschehnisse von damals erinnert werden...

Vereinzelt kommt es zu gewaltvollen Auseinandersetzungen mit Repräsentanten des Staates. Erst als sowjetische Panzer auffahren, enden die Proteste. Der Volksaufstand wurde lange Zeit als Arbeiteraufstand verstanden. Aber ein Blick in die Dörfer und den ländlichen Raum zeigt, dass es hier viel mehr Widerstand gab als zumeist angenommen: Der Protest auf dem Land setzte früher ein und dauerte länger an!

Der Landesbeauftragte Dr. Peter Wurschi hierzu: „Die Politik der SED richtete sich fundamental gegen die ländlichen Wirtschafts- und Sozialstrukturen, gegen die dort herrschenden Überzeugungen und Traditionen. Bodenreform, erzwungene Kollektivierung, Enteignungen und Schauprozesse in den Dörfern, hohes Ablieferungssoll und vieles mehr verschärften den ‘Klassenkampf auf dem Land’, daher ist es nicht verwunderlich, dass der Volksaufstand eben nicht nur in den großen Städten, sondern auch in den Dörfern der DDR stattfand. Darüber wollen wir reden.“

In diesem Jahr jährt sich der große Volksaufstand der DDR zum 70. Mal. Aus diesem Anlass finden drei Veranstaltungen in Thüringen statt, in denen die Ereignisse des 17. Juni 1953 auf dem Land, aber auch der Wandel der dörflichen Lebenswelt im Sozialismus und nach 1990 thematisiert werden: am 12. Mai in Mühlhausen, am 31. Mai in Heichelheim und am 1. Juni in Streufdorf. Dazu laden wir Sie herzlich ein! Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei.

Die Veranstaltungen sind eine Kooperation des Thüringer Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, des Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Thüringer Landeszentrale für politische Bildung.

Die erste Veranstaltung findet am Freitag, den 12. Mai, 18 Uhr, in der Stadtbibliothek „Jakobikirche“ statt.