Raum für unbekannte Künstler hat zweite Ausstellung

Aus der Sucht wurden „Bunte Träume“

Freitag
05.05.2023, 09:57 Uhr
Autor:
red
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Vivian Grabe, Leiterin des Familienzentrums, hat ihr Versprechen gehalten, im Familienzentrum eine kleine Ausstellungsfläche zu installieren. Am vergangenen Donnerstag ist nun bereits die zweite Ausstellung eröffnet worden. Diesmal empfangen die Malereien „Bunte Träume“ von Matthias Ertmer die Besucher...

Matthias Ertmer erschuf „Bunte Träume“ (Foto: Mathias Daniel) Matthias Ertmer erschuf „Bunte Träume“ (Foto: Mathias Daniel)

Holger Richter, Vorstandsvorsitzender des Jugendsozialwerkes, erklärte, dass er zwei Dinge phänomenal findet: das handwerklich künstlerische Können und den Mut, die kritische Auseinandersetzung mit sich selbst und dem eigenen Handeln nach außen zu tragen. Denn Matthias Ertmer ist ein Mensch mit einer Suchterkrankung, die viele Jahre sein Leben bestimmte. Für ihn ist das Malen Meditation und Aufmunterung zugleich.

Seine Motive strotzen vor Farbe, sind in gewisser Weise naiv. Unterstützung in jeder Hinsicht erhält er seit zehn Jahren von der Diakonie in deren Tagesstätte für Menschen mit Suchterkrankungen. Andrea Poppendick, Leiterin der Tagesstätte „Trockendock“, freute sich über die Entwicklung von Matthias Ertmer. Anfänglich schüchtern und zurückhaltend ist er nun selbstbewusst und kann dem Alkohol widerstehen. Stefan Nüßle als Beigeordneter des Landkreises lobte das Engagement des Familienzentrums, verborgene Kunst an die Öffentlichkeit zu bringen. Vivian Grabe würde gerne weitere Künstler im Familienzentrum in der Alexander-Puschkinstraße begrüßen. Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten in den kommenden Wochen zu besichtigen. Hierfür wird um eine Anmeldung gebeten.