Ein Blick in die Statistik

Zahl der Einbürgerungen stark gestiegen

Mittwoch
03.05.2023, 10:52 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Im Verlauf des Jahres 2022 erlangten in Thüringen 1 360 ausländische Personen (805 Männer und 550 Frauen) durch Einbürgerung die deutsche Staatsangehörigkeit. Dies ist nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik der höchste Wert seit dem Jahr 2000...

Gegenüber dem Vorjahr, in welchem 850 Einbürgerungen registriert wurden, stellt dies eine Steigerung um 505 Einbürgerungen bzw. 59,6 Prozent dar. Der Anstieg bei den Einbürgerungen geht vor allem auf die deutlich gestiegene Zahl von Einbürgerungen syrischer Staatsangehöriger zurück.

Die Einbürgerung erfolgte bei 925 Personen (68,0 Prozent) aus einer asiatischen Staatsangehörigkeit heraus, bei 305 Personen (22,5 Prozent) aus einer europäischen, bei 70 Personen (5,0 Prozent) aus einer afrikanischen und bei 30 Personen (2,1 Prozent) aus einer amerikanischen Staatsangehörigkeit. Weitere 35 Personen (2,4 Prozent) kamen aus den übrigen Ländern, waren staatenlos oder die Staatsangehörigkeit war nicht bekannt. Während die Einbürgerungszahlen im Vergleich zum Vorjahr bei den Personen aus europäischen, amerikanischen oder afrikanischen Staaten nahezu konstant blieben, war vor allem bei den asiatischen Staaten eine deutliche Zunahme erkennbar (+ 480 Personen; +107,4 Prozent).

Untergliedert nach Staatsangehörigkeiten stellten die Syrerinnen und Syrer mit 685 Personen die größte Gruppe dar. Dies waren 440 Personen mehr (+175,9 Prozent) als 2021 (250 Einbürgerungen). An 2. Stelle standen die Ukrainerinnen und Ukrainer mit 70 eingebürgerten Personen und an 3. Stelle kamen die afghanischen Staatsangehörigen mit 60 Einbürgerungen.

Von den im Jahr 2022 in Thüringen eingebürgerten Personen waren 325 bzw. 24,1 Prozent unter 18 Jahren alt (2021: 195 Personen bzw. 23,1 Prozent). Der Großteil mit 885 Personen bzw. 65,3 Prozent war im Alter von 18 bis unter 45 Jahren (2021: 525 Personen bzw. 61,8 Prozent). In der Altersgruppe der 45- bis unter 60-Jährigen ließen sich 120 Personen einbürgern, was einem Anteil von 8,7 Prozent entspricht (2021: 100 Personen bzw. 11,9 Prozent). 25 Personen bzw. 1,9 Prozent waren bereits 60 Jahre und älter (2021: 25 Personen bzw. 3,2 Prozent). Der Anstieg bei den Personen unter 45 Jahren ist fast ausschließlich auf den Anstieg der Einbürgerung von syrischen Staatsangehörigen zurückzuführen. Rund 95,6 Prozent der 2022 in Thüringen eingebürgerten Syrerinnen und Syrer waren jünger als 45 Jahre.

Zum Zeitpunkt der Einbürgerung lebten 2022 insgesamt 880 Personen noch keine 8 Jahre in Deutschland. Dies entspricht einem Anteil von 64,7 Prozent an allen Einbürgerungen. Im Vergleich zum Vorjahr stellt dies eine Steigerung um 475 Fälle bzw. 117,3 Prozent dar. 310 Personen (22,9 Prozent) hielten sich zum Zeitpunkt der Einbürgerung 8 bis 14 Jahre in Deutschland auf (2021: 290 Einbürgerungen) und 170 Personen (12,4 Prozent) lebten bereits 15 oder mehr Jahre in diesem Land (2021: 155 Einbürgerungen). Der Anstieg bei den Einbürgerungen mit weniger als 8 Jahren Aufenthaltsdauer ist wiederum fast ausschließlich auf den Anstieg der Einbürgerung von syrischen Staats- angehörigen zurückzuführen. Bei rund 92,1 Prozent der Einbürgerungen von Syrerinnen und Syrern lebten die Personen noch keine 8 Jahre in Deutschland.

Zum Zeitpunkt ihrer Einbürgerung hatten 180 Personen ihren Wohnsitz in der kreisfreien Stadt Erfurt, gefolgt von den Landkreisen Ilm-Kreis und Eichsfeld mit jeweils 125 Personen. Die wenigsten Einbürgerungen gab es im Landkreis Hildburghausen (5 Personen), gefolgt vom Saale-Holzland- Kreis und der kreisfreien Stadt Suhl mit 15 Personen.