Natura 2000

Hilfe für Frosch und Molch

Freitag
21.04.2023, 10:17 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Die Maßnahmen zum Schutz von Bergmolch, Wasserfrosch & Co in dem Amphibienhabitat östlich des Klosters Gerode wurden jetzt erfolgreich abgeschlossen...

„Es handelt sich um einen Teich, den der Angelverein Weißenborn-Lüderode vor einigen Jahren angelegt hatte. Dieser war stark verschlammt. Nun ist er wieder ein gutes Laichgewässer. Die Zusammenarbeit mit den Angelverein war hervorragend“, sagt Sarah Ziegler, Naturschutzreferentin der Natura 2000-Station Unstrut-Hainich/Eichsfeld.

Das Gewässer wurde durch den Angelverein mit einer Tief- und einer Flachwasserzone angelegt. Es ist nicht mit Fischen besetzt, was für die laichenden Amphibien sehr wichtig ist. Die Natura 2000-Station hat die Maßnahme im Winter 2022/23 mit Fördermitteln des Thüringer Ministeriums für Umwelt, Energie und Naturschutz in enger Absprache mit dem Gewässerunterhaltungsverband Leine-Friede-Rosoppe durchgeführt.

Kammmolch (Foto: Konrad Kürbis) Kammmolch (Foto: Konrad Kürbis)


Im Teich überwinternde Amphibien wurden abgesammelt und in der Nähe umgesetzt. Insgesamt wurden rund 24.000 EUR investiert. Das Gewässer wurde entschlammt und das Material nach Rücksprache mit dem zuständigen Landwirt auf den angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen ausgebracht. Das Gelände wurde gemäß der ursprünglichen Form gestaltet, die Kopfweiden fachgerecht geschnitten und die Uferbereiche gemulcht. Der Teich wird mit frischem Quellwasser des Geroder Eller gespeist und ist ein wertvolles Laichhabitat für Amphibien wie Bergmolche, Kammmolche und den Kleinen Wasserfrosch.

„In den letzten zehn Jahren sind viele Amphibienpopulationen in Thüringen noch einmal sehr stark zurückgegangen. Umso wichtiger ist es, Laichgewässer für gefährdete Arten nutzbar zu halten und auch die angrenzenden Landlebensräume nicht auszublenden“, erläutert Dr. Juliane Vogt, Leiterin der Natura 2000-Station Unstrut-Hainich/Eichsfeld. „Umso mehr freue ich mich, dass wir schon wieder Molche in dem renaturierten Gewässer beobachten konnten. Die Wasserfrösche laichen später im Jahr, werden aber sicher auch bald im Gewässer eintreffen und auch der „Kleine Wasserdrache“ wird sich hier hoffentlöich wohl fühlen“, so Vogt weiter.