Nordthüringer Unfallstatistik für 2022 wurde präsentiert

Landesweit die meisten Unfälle aufgenommen

Donnerstag
20.04.2023, 12:45 Uhr
Autor:
osch
veröffentlicht unter:
Die jährliche Verkehrsunfallstatistik für die Nordthüringer Landkreise Eichsfeld, Nordhausen, Kyffhäuser und Unstrut-Hainich präsentierte jetzt die zuständige Landespolizeiinspektion (LPI) auf der Darre in Nordhausen. Wir haben die Zahlen für Sie aufbereitet …

Pressesprecherin der LPI Fränze Töpfer, Sachgebietsleiter Verkehr, Carsten Tobien, und Behördenleiter Matthias Bollenbach bei der Präsentation der Unfallstatistik (Foto: oas) Pressesprecherin der LPI Fränze Töpfer, Sachgebietsleiter Verkehr, Carsten Tobien, und Behördenleiter Matthias Bollenbach bei der Präsentation der Unfallstatistik (Foto: oas)

Gegenüber dem Jahr 2021 konnte im Zuständigkeitsbereich der Landespolizeiinspektion Nordhausen ein Rückgang der Verkehrsunfälle mit Getöteten um ein Opfer festgestellt werden. 15 Menschen kamen auf den Straßen ums Leben. Auch die Schulwegeunfälle und Verkehrsunfälle mit Personenschaden unter Einwirkung von Drogen waren leicht rückläufig. Ebenfalls verringerten sich die die Unfälle mit Kindern um drei auf 73 betroffene Kinder.

Das waren aber auch schon die positiven Zahlen, die der Fachbereichsleiter Verkehr in der Landespolizeiinspektion Nordhausen, Carsten Tobien, verkünden durfte. Insgesamt gab es einen Anstieg der Verkehrsunfälle um 330 auf 7.989 (4,3 Prozent) Die Verkehrsunfälle mit Personenschaden nahmen um 79 auf 938 im Jahre 2022 zu, was einen Prozentsatz von 9,2 bedeutet. Ein Anstieg der Verkehrsunfälle mit Schwerverletzten
um vier auf 225 war ebenfalls zu verzeichnen. Carsten Tobien räumte in seiner Präsentation mit dem Vorurteil auf, es wären die älteren Fahrer, die häufiger in Unfälle verwickelt oder dafür verantwortlich seien. Die Verkehrsunfälle mit Personenschaden mit jungen Fahrern vermehrten sich um 14 auf insgesamt 184 (8,2 Prozent) und die Verkehrsunfälle, die von jungen Fahrern verursacht wurden um 38 auf 909 (ein Anstieg um 4,4 Prozent).

Ein Anstieg ist auch bei den Verkehrsunfällen mit Sachschaden auf Nordthüringer Straßen zu konstatieren. Es waren 251 mehr als noch 2021, was zu einer Gesamtunfallzahl von 7.051 (3,7 Prozent mehr) führte. Es passierten 17 Verkehrsunfälle mit Motorrädern mehr, wodurch die Gesamtanzahl auf 132 stieg und auch Fußgänger waren öfter in Unfälle verwickelt (20) als im Vorjahr, was einer Steigerung von 20 Prozent auf nunmehr 199 Unfälle entspricht. So hoch ist auch der Prozentsatz an häufigeren Unfällen mit Beteiligung von Senioren. Hier stieg die Unfallzahl um 300 auf insgesamt 1.778 Fälle.

Die Statistik weist ins ihrer Gesamtheit eine leichte Steigerung an Unfällen gegenüber dem Vorjahr aus, die Zahlen liegen aber weiterhin deutlich unter denen der Vor-Corona-Jahre. Mit 7.889 aufgenommen Unfälle rangiert die Nordhäuser Landespolzeiinspektion auf einem unrühmlichen ersten Platz in Thüringen mit einer Gesamtprozentzahl von 16 Prozent aller aufgenommenen Unfälle im Freistaat.

Die meisten davon ereigneten sich im Unstrut-Hainich-Kreis, was der Sachgebietsleiter Verkehr in der LPI mit der starken Konzentration des Fahrzeugverkehrs auf die beiden Städte Mühlhausen und Bad Langensalza begründete.

Als Hauptunfallursachen benannte Tobien überhöhte Geschwindigkeit, Missachtung der Vorfahrtsregelungen, Fahren unter Alkoholeinfluss und Missachtung der geltenden Abstandsregeln. Der Mindestabstand, konstatierte er, würde sehr oft nicht eingehalten. Eine aktive Überwachung der Einhaltung festgelegter Höchstgeschwindigkeiten sei in den vier Nordthüringer Kreisen flächendeckend installiert, warnte er alle Raser.

Drogen im Straßenverkehr spielen in der Statistik noch keine so große Rolle, erläuterte Carsten Tobien auf Nachfrage, allerdings stiegen hier die Fallzahlen kontinuierlich an, was hauptsächlich der Zunahme an E-Scootern im Straßenverkehr geschuldet wäre.

Die Schwerverletzten des letzten Jahres waren mehrheitlich PKW-Fahrer, dicht gefolgt von Zweiradführern, wobei hier in der Statitsik nicht unterschieden wird, ob sie Opfer oder Verursacher waren.

Als Unfallschwerpunkte in Nordthüringen benannte Tobien zuerst die Bundesstraße 85 an der Nordseite des Kyffhäusers, aber auch auf der B 4 zwischen Nordhausen und Sondershausen, der B 247 zwischen Sondershausen und Ebeleben und auf der Bundesstraße 81 an der berühmten Kurve am Netzkater kam es zu einem erhöhten Unfallaufkommen.
Olaf Schulze

Für alle Freuden ausführlicher statistischer Werte haben wir die Präsentation der LPI hier als. pdf-Datei noch einmal angehängt.