Brände bei den "Engelsdörfern"

Ist der Feuerteufel endlich gefasst?

Mittwoch
19.04.2023, 16:42 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Weit über 20 mal brannte es in den letzten Monaten bei den „Engelsdörfern“ im Kyffhäuserkreis. Einem Feuerteufel konnte man trotz zahlreicher Versuche nicht habhaft werden, nun aber glaubt die Sonderkommission „Glut“ einen mutmaßlichen Täter identifiziert zu haben, der für eine Vielzahl der Brände verantwortlich sein soll…

Brennender Strohhaufen im Januar bei Westerengel (Foto: S. Dietzel) Brennender Strohhaufen im Januar bei Westerengel (Foto: S. Dietzel)


Mal war es ein Strauch, mal ein Baum, mal Stroh das brannte, schließlich auch ausrangierte Fahrzeuge und ein Holzschober - zwischen den „Engelsdörfern“ Westerengel, Feldengel, Kirchengel und Holzengel im Kyffhäuserkreis kam es in den letzten Monaten immer wieder zu Brandstiftungen.

Ihren Anfang hat die Serie möglicherweise bereits 2021 genommen, als das Osterfeuer in Feldengel vor der Zeit abgefackelt wurde. Nichts ungewöhnliches zur Osterzeit, aber danach häufen sich die Vorfälle. Immer wieder wird gezündelt und die Schlagzahl steigt. Anfang Dezember vergangenen Jahres brannten vier abgestellte Fahrzeuge in Feldengel komplett aus eine Woche später war es wieder ein Holzstapel der in Flammen stand, im Januar 2023 kann die Feuerwehr nicht mehr tun, als ein großes Strohlager kontrolliert abbrennen zu lassen. Der letzte Vorfall datiert auf den Februar diesen Jahres.

Bei der Kriminalpolizei Nordhausen richtet man die „Sonderkommission Glut“ ein, die 23 der Vorfälle ins Visier nimmt und diversen Spuren nachgeht. Die Ermittlungen haben nun zum Erfolg geführt, glaubt man bei der Nordhäuser Polizei: die Soko "Glut" hat einen 29-jährigen Mann als Verdächtigen ermittelt.

„Der Mann steht in Verdacht, zwar nicht alle, aber eine Vielzahl der Feuer gelegt zu haben. Bislang bestreitet er die Taten.“, sagt Fränze Töpfer, Pressesprecherin der Nordthüringer Polizei. Details könne man aufgrund des fehlenden Geständnisses noch nicht nennen, die polizeilichen Ermittlungen seien aber nun abgeschlossen und es sei Sache der Staatsanwaltschaft, über eine Anklage zu entscheiden.

Dem Mitteldeutschen Rundfunk zu Folge soll es sich bei dem Verdächtigen um ein Mitglied der freiwilligen Feuerwehr aus der Region handeln.
Angelo Glashagel