Jugendwart bei der Freiwilligen Feuerwehr

Thomas Bachmann arbeitet als ehrenamtlicher Jugendwart bei der Freiwilligen Feuerwehr in Berka. Zwischen Vollzeitjob und Familie, widmet er seine wenige freie Zeit den Kindern und Jugendlichen in der Jugendfeuerwehr...



Auf die Frage, wie viel Zeit, er für seine ehrenamtliche Tätigkeit investiere, antwortet er: „Darüber habe ich noch nie nachgedacht. Ich mache es einfach."

Thomas Bachmann ist mit Leib und Seele dabei – das merkt man sofort. Während des Gesprächs, kommt ein Feueralarm rein. Thomas Bachmann springt sofort auf und meldet sich zum Einsatz.

Die Zeit, die Thomas Bachmann für sein Ehrenamt aufwendet, ist bewundernswert. Als Auslieferfahrer arbeitet er 40 Stunden, zusätzlich bringt sich der 45-Jährige selbst mit zwei Stunden jede Woche als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr ein, rückt im Schnitt zu zwei Einsätzen pro Monat aus und engagiert sich alle 14 Tage für zwei Stunden als Jugendwart für die 34 Kinder und Jugendlichen der Jugendfeuerwehr in Berka.



Hinzukommt die Zeit für die Vor- und Nachbereitung seiner ehrenamtlichen Tätigkeit, die Sitzungen der Kreisjugendfeuerwehr sowie Vorbereitungen für Veranstaltungen, an denen sich die ganze Familie Bachmann beteiligt.

Die Arbeit mit den Kindern macht ihm großen Spaß und die Kinder lieben die Arbeit mit ihm, verrät seine Frau. Spielerisch bringt Thomas Bachmann den Kindern und Jugendlichen alles bei, was Nachwuchsfeuerwehrleute wissen müssen: Knoten, Schläuche aufrollen, Theorie über Feuer und Brände.

Um die Kinder bestmöglich vorzubereiten, teilt er die Arbeit mit ihnen in zwei Gruppen: die 6- bis 9-Jährigen und die 10-bis 18-Jährigen. Die letztere Gruppe werde bereits auf Einsätze vorbereitet. Ab 16 Jahren dürfen die Jugendlichen auch bei der Ausbildung der Erwachsenen dabei sein – jedoch noch nicht mit ausrücken.

Als Kind war Thomas Bachmann selbst bei der Freiwilligen Feuerwehr. Nach seinem Umzug nach Berka, kam er durch seinen Nachbarn auch am neuen Wohnort zur Feuerwehr. Als er hörte, dass dringend ein Jugendwart gesucht wurde und niemand zur Verfügung stand, sagte er sofort zu. Die Freiwillige Feuerwehr ist für Familie Bachmann ein nicht unauffälliger Bestandteil ihres Lebens. Beide Kinder sind selbst engagierte Mitglieder. Ehefrau Daniela unterstützt ihren Mann, wo sie kann. Selbst ist sie kein Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr, aber im Hintergrund hilft sie – ob bei Vorbereitungen für Veranstaltungen oder Betreuerin bei Wettkämpfen – oft tatkräftig mit. Und Letzteres kann sich dank der Arbeit von Thomas Bachmann sehen lassen: Allein im letzten Jahr haben neun Kinder die Leistungsspange der Freiwilligen Feuerwehr erreicht – eine große Auszeichnung, hinter der viel Arbeit steckt.

Zudem können sie stolz auf einen Hattrick zurückblicken: Drei Jahre in Folge gewannen sie die Kreismeisterschaften. Dabei wäre die Teilnahme für manche Kinder beinahe am falschen Schuhwerk gescheitert, denn die Ausrüstung – Latzhose, Jacke, Handschuhe und Helm – kostet Geld. Das meiste wird durch die Mitgliedsgebühren und den Kyffhäuserkreis aufgebracht. Wenn etwas fehlt, greift Thomas Bachmann auch mal selbst in die Tasche, damit die Kinder und Jugendlichen ihrem Hobby nachgehen können.

Nachwuchsprobleme befürchtet die Freiwillige Feuerwehr in Berka glücklicherweise nicht. Zwar habe die Beteiligung während der Corona-Pandemie etwas gelitten, aber danach stieg die Mitgliederzahl wieder merklich an. Rund ein Drittel der Jugendfeuerwehrmitglieder sind Mädchen. Für die Kinder und Jugendlichen ist die Zusammenarbeit in der Freiwilligen Feuerwehr sehr wertvoll, denn es stärkt vor allem den Zusammenhalt und den Teamgeist. Sei es bei Wettkämpfen oder später bei Brandeinsätzen – nur gemeinsam sind sie erfolgreich.

Wer die jungen Feuerwehranwärter mal live erleben will, der schaut beim Martiniumzug, dem Osterfeuer oder beim Dorffest in Berka vorbei.