Thüringer HC 1. Handball Bundesliga Frauen:

Nach drei Wochen Pause zurück in die Spur

Donnerstag
13.04.2023, 18:06 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Seit drei Wochen gab es für die THC-Handballerinnen kein Spiel mehr. Die meisten waren nach einem Kurzurlaub mit ihren Nationalmannschaften im Einsatz, einige spielten die Weltmeisterschaftsqualifikation...

Die Bundesliga wird an diesem Wochenende mit dem 20. Spieltag fortgesetzt. Der THC trifft am 15. April um 18:30 Uhr in der Salza-Halle auf die Vipers der HSG Bad Wildungen. Vier Tage später wird das Nachholspiel beim Ligaprimus SG BBM Bietigheim ausgetragen.

Rückblick:
Der Rückblick auf die Bundesliga fällt positiv aus. In der Rückrunde hat die Mannschaft alle Spiele gewonnen, dabei den zweiten Tabellenplatz festgezurrt und den Abstand auf Verfolger Borussia 09 Dortmund auf acht Punkte ausgebaut. In der EHF European League zog der THC nach zwei Viertelfinalspielen gegen Sola HK (NOR) souverän ins FINAL4 ein. Dort trifft unsere Mannschaft auf Ikast Handbold aus Dänemark und hat damit schon im Halbfinale die härteste Nuss zu knacken. Die THC-Frauen werden sich zerreißen, um ins Finale einzuziehen. Schon jetzt ist die Teilnahme in Graz der bis dato größte internationale Erfolg des THC und der setzt dieser Saison die Krone auf. Die Bundesliga biegt mit der nächsten englischen Woche für den THC auf die Schlussetappe ein. Das Ziel Platz zwei ist so gut wie sicher, auch wenn da noch sehr schwere Spiele bis zum Ende der Saison auf den THC warten. Das Spitzenspiel in Bietigheim und mit Blomberg-Lippe, dem BVB Dortmund und Bensheim/Auerbach gibt es noch Mannschaften, die dem THC Paroli bieten können und wollen. Unsere Mannschaft hat gerade in dieser Saison Stehvermögen bewiesen. Sie hat auswärts in der Bundesliga noch nicht verloren und gerade in den schweren internationalen Auswärtsspielen bei Chambray Touraine, IK Sävehof, Ramnicu Valcea oder in der HBF beim BVB in Dortmund ihre Stärken demonstriert.

Zum Spiel:
Die Nordhessen haben sich längst in der 1. Bundesliga etabliert und dort seit Jahren einen sicheren Tabellenplatz abonniert. Auf dem 10. Tabellenrang stehen die Vipers nach 19 Spieltagen mit 13 Pluspunkten, vier Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz 13 und meilenweit vom Abstiegsplatz entfernt. Abseits der Abstiegsplätze ist nach vorn noch Luft. In dieser Saison tat sich Bad Wildungen schwer, sie sind zwar vom letzten Abstiegsplatz weit genug weg, aber die Gegner in der Schlussphase der HBF werden nicht leichter. Da werden und müssen die Vipers noch um jeden Punkt kämpfen. Bei den Kurstädterinnen spielen mit Jolina Huhnstock, Marieke Blase und Anouk Nieuwenweg drei ehemalige THC-Akteurinnen, die wir in der Salza-Halle besonders herzlich begrüßen wollen. Für den Thüringer HC hört sich so eine Paarung wie ein Pflichtspiel an, aber Vorsicht. Die Mannschaft hat sich kaum auf das Match vorbereiten können. Noch am Dienstag - Tschechien - Schweiz mit Dominika Zachova und am Mittwoch - Griechenland - Deutschland mit Annika Lott und Johanna Stockschläder, Italien - Slowenien mit Anika Niederwieser sowie Spanien - Österreich mit Herbert Müller, Sonja Frey und Johanna Reichert war die halbe THC-Mannschaft international auf Reisen. Drei Wochen kein intensives Mannschaftstraining, kein Spiel auf Vereinsebene, da muss man sich erst wieder finden. Da kommt der Gegner gerade recht, um in den Rhythmus zu kommen, um die Selbstverständlichkeiten im Zusammenspiel wieder zu verinnerlichen.Es ist keine Abwertung des Gegners, aber in dem Heimspiel ist der THC Favorit, da geht es nur um den Sieg, so schwer es auch nach so einer langen Pause wird.
“Die kurze Verschnaufpause ist nun auch zu Ende gegangen. Ich glaube, wir hatten sie dringend nötig. Es waren jetzt lange drei Monate, wo wir fast immer nur englische Wochen hatten. Aber das Ende dieser Durchschnaufphase ist in Sicht und wie es so ist sind noch nicht mal die letzten Spielerinnen von ihren Nationalmannschaftseinsätzen zurück und am Samstag ist schon das wichtige Spiel gegen Bad Wildungen.”, beginnt Helfried Müller, Co-Trainer des THC. Seit Weihnachten gab es für die Mannschaft fast nur englische Wochen, die Bundesliga und die EHF-Spiele haben geschlaucht. Nun müssen nur noch alle Spielerinnen gesund von ihren Nationalmannschaften zurückkommen. Für mehr als eine Videobesprechung und eine Trainingseinheit wird es dann wohl nicht mehr reichen, eh es am Samstag gegen die Vipers geht. “Bad Wildungen wird sicher hoch motiviert hier anreisen. Sie spielen eine sehr gute Saison. Wie immer ist Bad Wildungen ein schwieriger Gegner, die werden kämpfen und rackern.”, kennt Helfried Müller die Gegnerinnen und betont, dass sich die sympathische HSG-Trainerin Tessa Bremmer mit Sicherheit etwas einfallen lässt und die Mannschaft gegen den THC “hervorragend einstellt. Natürlich werden die nicht hierher kommen, um was verschenken.”

Tessa Bremmer weiß, wie Frauenhandball geht und sie weiß, wie Herbert Müller tickt. Trotzdem muss der THC schnell in die Automatismen finden, zu einer sicheren Deckung und “Gas geben und diese Punkte hierzubehalten. Wir werden das Bundesligageschäft weiter sehr ernst nehmen und schauen, diesen zweiten Tabellenplatz zu sichern.” Immerhin ist das Spiel schon eine Generalprobe für das Spitzenspiel am Mittwoch in Bietigheim und die nächste englische Woche mit dem der HSG Blomberg-Lippe am darauffolgenden Wochenende. Der THC will sich von seiner besten Seite präsentieren. Wir haben in Bietigheim nichts zu verlieren, wollen den Tabellenersten aber ärgern. Seit 51 Spielen ist Bietigheim in der Bundesliga ohne Punktverlust. Gegen Blomberg gewann der Tabellenführer erst in den Schlusssekunden. Doch bis dahin sind wir noch nicht. Schritt für Schritt ist die Devise, und da heißt es am Samstag, den Vipers mit Respekt zu begegnen, nicht leichtfertig an die vermeintlich leichtere Aufgabe herangehen. Dann schauen wir mal, ob wir für die Herausforderung gegen den amtierenden Deutschen Meister und den kürzlich gekürten dreifachen DHB-Pokalsieger gerüstet sind. Die Mädels wollen zeigen, was sie können, am Samstag wie am Mittwoch.
HaJo Steinbach/Bernd Hohnstein