Glaube bewegt

Taiwan ist nicht ganz unproblematisch

Mittwoch
29.03.2023, 17:49 Uhr
Autor:
emw
veröffentlicht unter:
Taiwan ist ein Inselstaat zwischen Japan und den Philippinen vor dem chinesischen Festland, bestehend aus einer Hauptinsel und über 100 weiteren Insel mit etwas 23,6 Millionen Einwohnern. Es erlebte eine wechselvolle Geschichte und Herrschaftssysteme...

Unsere Vision ist eine Welt, in der alle Frauen selbstbestimmt leben können (Foto: Peter Zimmer) Unsere Vision ist eine Welt, in der alle Frauen selbstbestimmt leben können (Foto: Peter Zimmer)


Mit der Gründung der Volksrepublik China 1949 durch Mao Zedong erfolgte die Trennung mit China und Bildung eines eigenen Staates mit diversen innerpolitischen Machtkämpfen. Seit der „Sonnenblumenbewegung“ 2014 gilt Taiwan in Asien als vorbildliche Demokratie, vergleichbar etwa mit Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Wie in jeder Demokratie gibt es aber auch Spannungen in der Gesellschaft.

Die Erarbeitung der Gottesdienstordnung für den Weltgebetstag 2023 wird aus organisatorischen Gründen immer schon 3 Jahre zuvor erarbeitet, gilt sie doch als Angebot für alle teilnehmenden Länder.

Die Arbeitsgruppe ist ökumenisch, denn in Taiwan verläuft das Zusammenleben der Kulturen und Religionen ohne Konflikte und wird von den meisten inzwischen hoch geschätzt.

Themenüberschrift lautet: „Glaube bewegt", dazu heißt es: „Zum Weltgebetstag 2023 laden uns mutige Frauen aus diesem kleinen Land ein, daran zu glauben, dass wir diese Welt zum Positiven verändern können, egal wie unbedeutend wir erscheinen mögen. Denn Glaube bewegt!"

Als biblisches Wort werden einige Zeilen aus dem Brief des Paulus an die Gemeinde in Ephesus zugrunde gelegt. Darin heißt es unter anderem: „Da ich von eurem Glauben und von eurer Liebe zu allen Heiligen gehört habe, höre ich nicht auf, für euch zu danken, wenn ich in meinen Gebeten an euch denke. Gott gebe euch den Geist der Weisheit und der Offenbarung, damit ihr ihn erkennt. Gott erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr wisst, zu welcher Hoffnung ihr berufen seid."

In Wechselgesprächen der Frauen werden verschiedene Probleme angesprochen: Einsatz für den Umweltschutz, Altersdiskriminierung (besonders bei armen Frauen), Gleichbehandlung von Frauen gegenüber den Männern (gleichgütig in welcher Position), seelischer und körperlicher Missbrauch, uneigennütziges Engagement bis zur Selbstaufopferung während der Corona-Pandemie.

In Bad Frankenhausen wurde in bewährter Weise dieser Gottesdienst von den beteiligten Frauen unter Leitung von Conny. Haas vorbereitet. Dazu gehörte das Ausgestalten des Raumes einschließlich des Blumenschmucks, die visuelle Vorstellung des Landes und die musikalische Einübung der zahlreichen Lieder durch den Chor unter Leitung von Kantorin Laura Schildmann.

Natürlich wurde auch um eine Spende (Kollekte) gebeten, dazu schrieben die Frauen Taiwans: „Der Weltgebetstag ist die größte und älteste ökumenische Frauenbewegung. Jedes Jahr lassen wir uns begeistern von den Stärken der beteiligten Frauen, nehmen Anteil an ihren Sorgen und finden Ermutigung im Glauben.

Unsere Vision ist eine Welt, in der alle Frauen selbstbestimmt leben können. Auf dem Weg dorthin brauchen wir Zeichen der Liebe, des Friedens und der Versöhnung. Eines dieser Zeichen ist unsere Kollekte, mit der wir weltweit über 100 Partnerorganisationen unterstützen, die Frauen und Kinder stärken. Sie ist unser Beitrag zum betenden Handeln.“

Nach dem Gottesdienst wurde eingeladen, die verschiedensten landestypischen Gerichte, von vielen helfenden Händen vorbereitet, auszuprobieren, davon wurde rege Gebrauch getan.

Im Jahr 2024 steht Palästina im Mittelpunkt - in der Hoffnung, dass auch dieser Weltgebetstag ohne Einschränkung gefeiert werden kann.

Anmerkung
Eigentlich wird der Weltgebetstag am ersten Freitag im März gleichzeitig in allen beteiligten Ländern gefeiert. In Bad Frankenhausen musste erstmalig aus organisatorischen Gründen auf den 19. März (Sonntag) verlegt werden.
Peter Zimmer