Deutschlandwetter im Februar 2023

Februar war zu mild und überall sonnig

Sonnabend
04.03.2023, 14:01 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Auch der letzte meteorologische Wintermonat verabschiedete sich mit einer deutlich positiven Temperaturabweichung. Kurze winterliche Phasen konzentrierten sich eher auf die erste Monatsdekade und auf das Monatsende...

Meteorologen bescheinigen einen zu warmen Februar. Hier an der Unstrut (Foto: oas) Meteorologen bescheinigen einen zu warmen Februar. Hier an der Unstrut (Foto: oas)

Dazwischen gesellten sich frühlingshafte Temperaturen mit lokalen Höchstwerten knapp über 20 °C. Aufwärts ging es auch mit der Sonnenscheindauer. Zurück blieb allerdings die monatliche Niederschlagsausbeute, insbesondere im Südwesten, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen mitteilte.

Nur vorübergehend winterlich mit strengen Frösten
Mit dem winterlichen Temperaturrückgang in der ersten Monatsdekade fielen die nächtlichen Tiefstwerte vereinzelt auch in den sehr strengen Frostbereich. Das bundesweite Minimum wurde dabei am 7. an der Station Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge mit -17,5 Grad Celsius (°C) festgehalten. Bald aber wechselte der Februar in den Frühlingsmodus und pünktlich zu den Karnevalstagen gipfelten die Höchstwerte bei bis zu 18 °C. Herausragend war Garmisch-Partenkirchen, wo am 18. bei 8 Sonnenstunden ein Temperaturanstieg auf 20,1 °C erfolgte – dem höchsten Februarwert 2023. Das Deutschlandmittel der Lufttemperatur betrug im Februar 3,2 °C und lag damit 2,8 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Hinblick auf die aktuelle und wärmere Vergleichsperiode 1991 bis 2020 lag die Abweichung bei +1,7 Grad.

Februar mit erheblichem Niederschlagsdefizit im Südwesten des Landes
In der Fläche brachte der Februar rund 40 Liter pro Quadratmeter (l/m²), was etwa 23 Prozent weniger Niederschlag als in der Zeit von 1961 bis 1990 (Klimamittel: 49 l/m²) entspricht. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (53 l/m²) erreichte das Niederschlagsdefizit sogar rund 33 Prozent. Besonders groß war die Niederschlagsarmut im Südwesten. Am Oberrhein, in Rheinhessen sowie im Saarland fielen regional nur um 5 l/m². Im Sauerland, Erzgebirge, Bayerischen Wald und an den Alpen fielen teils über 100 l/m². Dort registrierte Ruhpolding-Seehaus am 2. mit 52,5 l/m² den bundesweit größten Tagesniederschlag.

Viele Sonnenstunden im Westen und Süden
Mit gut 90 Stunden übertraf die Februarsonne ihr Soll von 72 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um 25 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (76 Stunden) betrug die positive Abweichung rund 19 Prozent. An der Grenze zur Schweiz und im Allgäu wurden teilweise über 130 Stunden Sonnenschein erfasst. Besonders viel Sonne tanken ließ sich im Zeitraum vom 7. bis zum 9., als die Republik die sonnigsten Tage seit der ersten Oktoberdekade 2022 erlebte. Mit fast 8 bis 10 Stunden wurde die astronomisch maximal mögliche Strahlungsdauer vollständig ausgereizt.

Das Wetter in den Bundesländern im Februar 2023
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Sachsen: Sachsen war mit 2,1 °C (-0,3 °C) das zweitkälteste Bundesland im Februar 2023. In klarer und trockener Winterluft ging die Temperatur in Deutschneudorf-Brüderwiese am 7. auf einen Tiefpunkt von -17,5 °C zurück, der den bundesweit niedrigsten Februarwert kennzeichnete. Nach frühlingshaften Temperaturen in der dritten Februarwoche lebte der Winter zum Monatsende noch einmal auf und brachte dem Erzgebirge neuen Schnee. Sachsen führte mit 60 l/m² (43 l/m²) im Ranking der nassesten Bundesländer. Mit gerundet 75 Stunden (70 Stunden) war es ein sonnenscheinarmes Bundesland.

Sachsen-Anhalt: Auch in Sachsen-Anhalt beobachtete der Deutsche Wetterdienst mit 3,3 °C (0,4 °C) einen viel zu milden Februar. Alles andere als winterlich war vor allem die dritte Februarwoche mit Höchstwerten bis zu 15 °C. In der Monatsbilanz standen auch 35 l/m² (33 l/m²) und fast 80 Sonnenstunden (68 Stunden).

Thüringen: Für Thüringen wurde im Februar eine Temperatur von 2,5 °C (-0,4 °C) ermittelt. Zwar gab es zum Ende der ersten Monatsdekade und zum Monatsausklang auch mal strenge Nachtfröste, mehrheitlich blieb es aber deutlich zu mild und am 22. wurde nördlich des Thüringer Waldes, wie unter anderem entlang der Saale, sogar die 15 °C-Marke überschritten. In der Fläche brachte der letzte Wintermonat 42 l/m² (44 l/m²) Niederschlag und sonnige 81 Stunden (69 Stunden).