Berliner Friedensdemo

Umstritten und unstrittig mehrheitsfähig?

Dienstag
28.02.2023, 15:16 Uhr
Autor:
psg
veröffentlicht unter:
Die Friedensdemonstration in Berlin wird adjektivistisch als „umstritten“ beschrieben. Umstritten bei wem? Für eine Mehrheit der Deutschen kann dies nicht gelten. Die Meinung eines Lesers aus Nordrhein Westfalen, der am Samstag an der Friedensdemo in Berlin teilnahm...


Das zumindest ergibt eine Umfrage des Befragungsinstituts Civey, die im Auftrag des
Spiegelmagazins durchgeführt worden ist. Sie ergibt, 63% der Deutschen „wünscht sich (ein) stärkeres Engagement der (Bundes-)Regierung für Friedensverhandlungen“ (Tagesspiegel).

Der Politik aber fällt bislang nichts Besseres ein, als das Repertoire an schweren Waffenlieferungen stetig auszuweiten; ganz nach dem Motto „Nicht alles gefallen lassen“ steuern wir gegebenenfalls - wie in der fiktiven Kurzgeschichte von Gerhard Zwerenz - in einen militärisch eskalierenden Schlagabtausch, dessen Schlachtfeld dann Europa sein wird.

Die Anzahl der Demonstrierenden wird in der Presse runtergespielt. Eine schier nicht endend wollende Masse, dicht gedrängt nahm an dem friedlichen „Aufstand für den Frieden“ vor und hinter dem Brandenburger Tor teil (persönliche Beobachtung). Eine Luftaufnahme hätte gezeigt, dass die Zahl von 50.000 kein Fake ist.

Linksradikale und AFD-Vertreter waren für mich nicht erkennbar, ebenso wenig, wie grüne Politikerinnen und Politiker zu sehen waren. Ich hätte sie aber auch nicht des Platzes verwiesen, sofern sie friedlich dafür einstehen, dass das Sterben und die Polarisierung in Gut und Böse ein Ende findet. Konflikte sind erfahrungsgemäß am Ende nur durch Verhandlungsgespräche zu lösen, die die Interessen beider Parteien berücksichtigen. Also lasst uns – im Interesse der Mehrheit der Deutschen - beginnen, ins Gespräch zu kommen. Ob sich dafür unsere Außenministerin Baerbock eignet, wage ich zu bezweifeln.
Manfred P., Hamm
Der vollständige Name ist der Redaktion bekannt.