Sigrid T. (Name geändert) hat in diesem Monat eine Arbeit bei der INVEHO FWN GmbH in Woffleben aufgenommen. Die 39-Jährige arbeitet in der Farbgebung des Unternehmens, das sich unter anderem auf die Instandsetzung von Güter- und Kesselwagen sowie Radsätzen spezialisiert hat...
„Hier sehen wir wieder einen Erfolg unserer Arbeit und einen wichtigen Schritt für Menschen mit Beeinträchtigungen in Richtung einer Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt“, konstatiert Anna-Maria Liebau vom Horizont-Verein in Nordhausen. Im Berufsbildungsbereich begleitet sie die Teilnehmer*innen mit Beeinträchtigungen auf ihrem zum Teil langen Weg in ein selbstbestimmtes Leben. Dabei spielt die Möglichkeit, einer Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt nachzugehen, eine zentrale Rolle. Innerhalb der berufsbegleitenden Dienstleistungen des Horizont-Vereins werden Menschen mit den unterschiedlichsten Beeinträchtigungen auf ihrem mitunter recht schwierigen Weg in das Berufsleben begleitet. Das Angebot des Fachbereiches Teilhabe und Beschäftigung erstreckt sich nicht nur auf Schulabgänger als Zielgruppe, sondern auch Menschen, die sich umorientieren wollen und durch einen Schicksalsschlag mit einer plötzlichen Beeinträchtigung zurechtkommen müssen.
Sigrid T. wurde in den zurückliegenden Monaten punktgenau auf den Einstieg in eine Beschäftigung entsprechend ihrer Fähigkeiten vorbereitet und begleitet. Das begann mit Gesprächen mit potenziell geeigneten Arbeitgebern, über die Vermittlung von Praktika bis hin zur Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung in dem Unternehmen, in dem sie nun arbeitet. Im Durchschnitt betreute das Horizont-Team 15 Teilnehmer pro Jahr. Eine Frau und ein Mann werden aktuell auf ihrer Eingliederung in den ersten Arbeitsmarkt begleitet.
Zunehmend zeigen auch Unternehmen in Nordthüringen ihr Interesse an der Einstellung von Menschen mit Beeinträchtigungen. Sie schätzen die individuelle Betreuung möglicher Arbeitnehmer durch den Horizont-Verein, der seit 2018 diese Dienstleistung als dritter Träger nach der Novellierung des Bundesteilhabegesetzes in Deutschland überhaupt anbietet. Wichtig bei der Inklusion der Teilnehmer in den ersten Arbeitsmarkt sei hierbei ein transparenter Austausch von Voraussetzungen und Wünschen, sowie eine adäquate Beratung der Firmen, um zielgerichtet eine umfassende Perspektive gleichbedeutend für die Arbeitnehmer und Firmen zu schaffen. „Wir möchten uns an dieser Stelle bei den Unternehmen bedanken, die uns bei der Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen sehr kompetent unterstützen“, sagt Frau Liebau abschließend.