Modernisierung der Stützpunktwehren abgeschlossen

Viel Wagen, viel Wehr

Freitag
24.02.2023, 17:07 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
In Niedersachswerfen war unter den Kameraden der Feuerwehr heute große Zusammenkunft angesagt. Der Anlass: vier frische Einsatzfahrzeuge wurden an die Wehren übergeben. Die Neuzugänge ziehen auch einen vorläufigen Schlussstrich unter die Modernisierung der Nordhäuser Feuerwehren…

Mit den vier neuen Fahrzeugen kann der Landkreis einen vorläufigen Schlussstrich unter die Modernisierung der Stützpunktfeuerwehren ziehen (Foto: agl) Mit den vier neuen Fahrzeugen kann der Landkreis einen vorläufigen Schlussstrich unter die Modernisierung der Stützpunktfeuerwehren ziehen (Foto: agl)


Schön aufgereiht und geschmückt wurden vor der Stützpunktfeuerwehr in Niedersachswerfen heute Nachmittag drei neue Einsatzleitfahrzeuge und ein Tanklöschfahrzeug übergeben. Das freudige Ereignis eröffnete Harztor Bürgermeister Stephan Klante, die Lage habe sich in den letzten Jahren geändert, Stichwort Waldbrand, das neue Gerät komme also zur rechten Zeit.

Neben der Sachswerfener Feuerwehr bekommen auch die Stützpunktwehren West (Bleicherode), Nord (Ellrich) und Ost (Berufsfeuerwehr Nordhausen) neues Gerät. Die Einsatzleitwagen dienen als Führungsmittel an größeren Einsatzstellen und sind mit zwei Funkarbeitsplätzen, eingebauten PCs, einer eigenen Telefonanlage und mobilem Internet über zwei verschiedene Mobilfunk-Netze ausgestattet. Einsätze wie der Brand bei „Panem“ in Bleicherode oder auch die Waldbrände des vergangenen Jahres hätten einmal mehr gezeigt wie wichtig die zentrale Koordination der Kräfte vor Ort sei, unterstrich Landrat Jendricke am Nachmittag.

Die Kameraden in Niedersachswerfen freuen sich indessen über ihr neues „TLF4000“. Das Tanklöschfahrzeug fasst 4000 Liter Löschwasser sowie 500 Liter Schaumittel und verfügt über zwei Wasserwerfer, von denen einer per Fernbedienung aus dem Fahrerhaus heraus gesteuert werden kann.

Modernisierung abgeschlossen
Mit der Übergabe wird ein Schlussstrich unter die Phase der Erneuerung gezogen, die man 2015 begonnen hatte. „Wir haben wirklich was zu feiern. Wir haben damals lange um die Idee der Stützpunktfeuerwehren ringen müssen, nachdem der Beschluss dann stand gab es eine lange Liste an notwendigen Modernisierungen und die ist nun abgearbeitet, damit ist eine ganz große Baustelle beendet“, sagte Landrat Matthias Jendricke.

Für rund sechs Millionen Euro wurden über mehrere Jahre hinweg 28 Fahrzeuge angeschafft, 17 davon allein für die Stützpunktwehren im Kreis. Möglich wurde das auch durch die Unterstützung des Freistaates, ohne dessen finanziellen Rückhalt gerade in der jüngsten Zeit keine Beschaffungen mehr möglich gewesen wären. Die hochspezialisierten Einsatzgeräte wurden zuletzt immer teurer. Den „Tanker“, auf den die Kameraden in Niedersachswerfen schon lange sehnsüchtig gewartet hatten, habe man noch für 345.000 Euro bekommen, führte Jendricke aus. Vor ein paar Jahren hätte man für ein vergleichbares Fahrzeug eher 300.000 Euro hingelegt, würde man heute bestellen müssten man wohl mit 400.000 rechnen, so die Technik denn überhaupt zeitnah lieferbar wäre. Man habe aber am Ende nicht nur den Geldbeutel geschont, sondern auch die Motivation der Einsatzkräfte hoch halten können.

In Niedersachswerfen nutzte man die Gelegnheit zur generellen Zusammenkunft (Foto: agl) In Niedersachswerfen nutzte man die Gelegnheit zur generellen Zusammenkunft (Foto: agl)


„Alles richtig gemacht“, lobte denn auch Thüringens Innenminister Georg Maier. Der Landkreis verfüge nun über eine der modernsten Einsatzflotten im ganzen Freistaat, das falle nicht einfach vom Himmel sondern brauche Engagement. Das sich die Nordthüringer in dieser Hinsicht überhaupt nicht verstecken müssen, zeige auch die gute Nachwuchsarbeit. All die schöne Technik nutze schließlich nichts, wenn niemand da ist, der sie auch bedienen kann. In diesem Zusammenhang kündigte der Innenminister an die Ausbildungskapazitäten des Freistaates für Gruppen-, und Zugführer deutlich anzuheben. Vor allem die Wald- und Flächenbrände der letzten Jahre hätten gezeigt, dass man vor neuen Herausforderungen stehe. Für Sicherheit müsse man auf allen Wegen sorgen, sagte Maier und wünschte den Nordhäusern „Allzeit gute Fahrt und gesunde Wiederkehr“.


Lang und treu gedient
Da man einmal alle beieinander hatte, wurde die Gelegenheit genutzt, wohlverdiente Kameraden und Kameradinnen zu verabschieden und neue Kräfte ordentlich zu berufen.

Die Einen nahmen Abschied... (Foto: agl) Die Einen nahmen Abschied... (Foto: agl)


Mit Martina und Hans-Joachim Rockstroh verabschiedet sich ein „Dreamteam“ des Deutschen Roten Kreuzes aus dem aktiven Dienst, das als Zug-, und Gruppenführer 33 Jahre lang den Katastrophenschutz gestärkt hatte. Christian Arend von der Freiwilligen Feuerwehr Bleicherode wechselt nach sieben Jahren als Zugführer mit dem neuen Einsatzwagen nach Ellrich.

...auf Andere warten neuen Aufgaben (Foto: agl) ...auf Andere warten neuen Aufgaben (Foto: agl)


Dieter Wenzel von der freiwilligen Feuerwehr Mitte gibt seinen Posten als Kreisjugendfeuerwehrwart ab, bleibt den Kameraden aber als Zugführer im Brand- und Katatstrophenschutz erhalten. Berufen wurden außerdem Thomas Knödel (FF Wipperdorf), Maik Heydrich (FF Sollstedt), Alexander Hagen (FF Wolkramshausen) und Maximilian Schulze
(FF Ellrich)
Angelo Glashagel