Nordhausen

Neuer Stolperstein verlegt

Freitag
24.02.2023, 07:58 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Am Montag wurde in der Landgrabenstraße ein Stolperstein für Charlotte Schnitki durch Gunter Demnig verlegt. Die junge Frau wurde im Alter von 32 Jahren Opfer des Nazi-Terrors, ihre Großnichte hat sich jetzt dafür eingesetzt, dass auch sie nicht vergessen wird...

Charlotte Mathilde Schnitki, geboren am 25. Dezember 1908 in Klostermannsfeld, wurde am 6. Dezember 1940 von den Nationalsozialisten in der Tötungsanstalt Bernburg ermordet. Um 1914 ist die Familie nach Nordhausen umgezogen. Die in den Folgejahren in den Nordhäuser Adressbüchern angegebene Adresse von Charlottes Vater, dem Tierarzt Dr. Max Schnitki, ist immer die Landgrabenstraße 3.

„Ich danke Frau Kerstin Breitfeld, Großnichte von Frau Charlotte Schnitki, die sich um diesen Stolperstein bemühte und die Geschichte Ihrer Familie damit weiterschreibt. Die Stolpersteine, die Erinnerungsorte, die Gedenktermine sind unser Beitrag zu einer aktiven Erinnerungskultur“, so Bürgermeisterin Alexandra Rieger.

Seit 1992 verlegt der Künstler Gunter Demnig das KunstDenkmal Stolpersteine. Es ist mit mehr als 75.000 Steinen in 26 Ländern Europas das »größte dezentrale Mahnmal der Welt«. An den letzten selbstgewählten Wohnorten verfolgter und ermordeter Opfer des Nationalsozialismus wird ein Betonwürfel mit einer Messingtafel in das Pflaster eingelassen auf der die Namen und Lebensdaten von Hand eingeschlagen sind.

Mit den Steinen wird am Ausgangspunkt von Vertreibung und Vernichtung die Erinnerung an die Menschen lebendig, die unter dem Regime leiden mussten: jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger, Sinti und Roma, Homosexuelle sowie politisch und religiös Verfolgte. Derzeit erinnern insgesamt 40 Stolpersteine in Nordhausen.